Shein wendet sich einem Börsengang in London zu
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Das chinesische Online-Modeunternehmen Shein plant, sich vor dem Hintergrund politischer Spannungen zwischen den USA und China für eine Notierung an der Londoner Börse zu entscheiden. Als einst hochgehandelter Kandidat für eine Erstnotierung an der New Yorker Börse hat Shein, das von Singapur aus operiert, nun seinen Kurs geändert. Obwohl die Firma bereits vor sechs Monaten mit Vorbereitungen für ein IPO in den USA begonnen hatte, legt die Skepsis von US-Gesetzgebern bezüglich der Verbindungen zu Peking Shein größere Steine in den Weg, als zunächst angenommen. Donald Tang, der Executive Chair des Unternehmens, betonte in einem Gespräch mit der Financial Times, dass weitere Anstrengungen nötig seien, um die Sorgen der USA zu zerstreuen.
Dazu kommt weiterhin, dass weder von der chinesischen Wertpapierregulierungsbehörde noch von der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC eine klare Zustimmung für das New Yorker IPO signalisiert wurde. Die Ungewissheit treibt Shein nun nach Großbritannien, wo das Unternehmen bereits intensive Gespräche mit der London Stock Exchange und britischen Amtsträgern, einschließlich des Schatzkanzlers Jeremy Hunt, geführt hat.
Die Londoner Börse, die zuletzt einige hochkarätige Börsengänge, auch an amerikanische Wettbewerber, verloren hat, könnte mit Shein, dessen Wert zuletzt auf 66 Milliarden Dollar taxiert wurde, einen bedeutenden Neuzugang verzeichnen. Die Schritte in Richtung London meinen nicht das Ende des amerikanischen Börsentraums für Shein: Langfristig beabsichtigt das Unternehmen eine Zweitnotierung an der NYSE oder Nasdaq zu verfolgen.
Tang hält trotz des Wechsels der Börsenpräferenz den Zeitdruck für gering und hebt hervor, dass das vordergründige Ziel nicht die Kapitalbeschaffung, sondern die Transparenz des Unternehmens ist. Shein, dessen Wurzeln in China liegen, seine Geschäfte jedoch hauptsächlich außerhalb betreibt, sieht die öffentliche Notierung als Chance, Skeptikern seine transparente Betriebsführung unter Beweis zu stellen.
Die chinesische Regierung zeigt sich im Umgang mit Sheins Börsenplänen vorsichtig, da es das erste große Unternehmen ist, das unter neuen Gesetzen für ausländische Börsenlistings chinesischer Firmen fällt, die im März letzten Jahres eingeführt wurden. Investoren warten immer noch auf ein positives Zeichen der CSRC, obwohl eine Genehmigung erwartet wurde.
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