Schwellenmarkt-Challenge: L'Oreal ringt mit Asien

Der Kosmetikriese L'Oreal steht aktuell vor einer Herausforderung: Die Schwäche auf dem asiatischen Markt belastet das Unternehmen spürbar. Während im dritten Quartal die Umsätze auf vergleichbarer Basis um 3,4 Prozent stiegen, hatten Analysten mit nahezu sechs Prozent gerechnet. Besonders in Nordasien, und hier speziell in China, konnte L'Oreal die Erwartungen nicht erfüllen. Branchenexperten, die mit einem Plus gerechnet hatten, wurden enttäuscht. Die Aktien des Unternehmens verloren am Mittwoch 4 Prozent ihres Wertes und blicken seit Jahresbeginn auf einen Rückgang von über 20 Prozent. Konzernchef Nicolas Hieronimus beschreibt das Quartal als turbulent, trotz eines Anstiegs des Konzernerlöses um 2,8 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro. Der chinesische Markt leidet unter einem langsameren Wirtschaftswachstum und einer Immobilienkrise, was zu weniger Ausgaben für Kosmetik führt. Hieronimus bleibt jedoch optimistisch, dass die Maßnahmen der chinesischen Regierung das Vertrauen der Verbraucher wieder stärken. Er erwartet, dass Umsatz und operativer Gewinn dieses Jahr noch steigen und plant für das kommende Jahr eine Produktoffensive im Schönheitssegment. Analystin Molly Wylenzek von Jefferies hebt hervor, dass das geringere Wachstum in der dermatologischen Schönheitssparte überraschend ist. Hieronimus führt die schwache Nachfrage nach Sonnenschutzprodukten auf schlechtes Wetter zurück und weist auf fehlende Produkteinführungen bei CeraVe hin. Besonders die Generation Z in den USA hat sich teilweise abgewandt. Die jüngsten Zahlen stimmen mit den enttäuschenden Ergebnissen von Coty und LVMH überein, während der Luxuskonzern Kering an diesem Mittwoch seine Zahlen präsentieren wird.