Schwächephase am deutschen Aktienmarkt: Quartalsberichte enttäuschen

  • Dax fällt um 0,80 Prozent aufgrund enttäuschender Quartalszahlen.
  • Schwache Wirtschaftsdaten belasten den gesamten Markt.

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Die Börseneuphorie zum Wochenbeginn hat am Mittwoch einen Dämpfer erhalten. Der Dax konnte seine vorherigen Kursgewinne nicht halten und ist um 0,80 Prozent auf 18.409,46 Punkte gefallen. Ein wesentlicher Grund für die Schwäche war die negative Reaktion der Anleger auf die Quartalszahlen der Deutschen Bank, die trotz anders lautender Erwartungen enttäuschten. Bereits am Vorabend hatten in den USA Tesla und Alphabet, Mitglieder der sogenannten „Magnificent 7“-Gruppe, mit ihren Bilanzen die Markterwartungen verfehlt. Wie Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners erläuterte, belastet dies den gesamten Markt. Auch schwache Wirtschaftsdaten aus Asien und der Eurozone, insbesondere aus Deutschland, trugen zur negativen Entwicklung bei. In Japan fiel der Einkaufsmanagerindex für den Industriesektor unter die Expansionsschwelle. In der Eurozone sank die Unternehmensstimmung auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten, in Deutschland sogar seit neun Monaten. Chefökonom Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank sprach von einem „ernsthaften Problem“. Die Entwicklung an der Börse hinterlässt ihre Spuren am deutschen Leitindex, der unter die 50-Tage-Linie rutschte. Der MDax verlor 0,59 Prozent auf 25.148,80 Punkte. Während die Deutsche Bank am Ende des Dax rangierte, konnten Rheinmetall und Porsche die Spitze einnehmen. Der Rüstungs- und Autozulieferkonzern Rheinmetall meldete einen weiteren Gewinnsprung. Porsche verzeichnete trotz eines starken ersten Halbjahres kaum Veränderung, da der Konzern seine Jahresziele gesenkt hatte. Im MDax machte der Zukauf des Bausoftwareherstellers Nemetschek keine positiven Schlagzeilen. Die Aktie verlor 2,7 Prozent. Noch schlechter erging es Hugo Boss, deren Aktien nach einer Analystenabstufung um 4,6 Prozent nachgaben. Die Münchner Baywa kamen im SDax ebenfalls erheblich unter Druck und verloren 10 Prozent, nicht zuletzt aufgrund besorgniserregender Nachrichten zur Finanzlage und einem beauftragten Sanierungsgutachten. Am Nachmittag wurde der Euro mit 1,0848 US-Dollar gehandelt, der Referenzkurs der Europäischen Zentralbank lag noch bei 1,0860 Dollar. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,48 Prozent auf 2,44 Prozent.
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