Schaeffler verzeichnet Gewinneinbuße und blickt optimistisch in die Zukunft

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Die Schaeffler Gruppe, anerkannter Partner der Automobil- und Industriebranche, hat aktuell eine Gewinnreduzierung angesichts der avisierten Übernahme von Vitesco zu verkünden. Trotz eines gestiegenen Tagesgeschäfts musste der renommierte SDax-Konzern durch Absicherungsstrategien im Energie- und Währungssektor und die Vorbereitungen für die Übernahme finanzielle Abstriche machen. Klaus Rosenfeld, CEO von Schaeffler, prognostiziert für das kommende Geschäftsjahr einen signifikanten Anstieg des Umsatzes, wobei er die Vollendung des Vitesco-Deals im letzten Quartal einkalkuliert. In puncto Profitabilität hält sich Rosenfeld jedoch bedeckt und lässt eine größere Spanne bei den Erwartungen zu, basierend auf den eher ernüchternden Ergebnissen des Vorjahres. Der sinkende Gewinn führte zu einem Rücksetzer im Aktienkurs. Der Tageshandel sah Schaefflers Vorzugsaktien um 3,4 Prozent abrutschen, ein Wert von 6,34 Euro je Aktie wurde verzeichnet. Obwohl eine bemerkenswerte Erholung seit einem Tiefstand im November zu verbuchen ist, lag der Wert der Aktie vor einem Jahr noch beträchtlich über der 7-Euro-Marke. Eine "unerwartet schwache Umsatzentwicklung" im letzten Quartal des Vorjahres – vor allem in den Kernbereichen Automobil- und Industriezulieferung – wurde von Akshat Kacker, Analyst bei JPMorgan, konstatiert. Im Detail ringt die Autosparte von Schaeffler mit der globalen Produktionsentwicklung von PKWs und leichten Nutzfahrzeugen, während die Industriedivision von einem gedämpften wirtschaftlichen Milieu betroffen ist, was sich in einem Rückgang im Auftragsbuch um ein Fünftel äußerte. Ein herber Rückschlag für Schaeffler war ein fast halbierter Nettogewinn von 310 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr, drastisch beeinflusst durch höhere Zinslasten und eine Aufwertung der Vitesco-Aktien aus dem Übernahmeangebot. Zusätzlich belasteten aufwändige Energieabsicherungsgeschäfte. Trotz der Herausforderungen verzeichnete Schaeffler insgesamt einen Umsatzanstieg um 3,2 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro. Ohne Wechselkurseffekte konnte gar ein Zuwachs von 5,8 Prozent erreicht werden, auch wenn Analysen eine noch positivere Entwicklung prognostizierten. Auf operative Ebene steigerte sich das um Sondereffekte bereinigte EBIT um 13,5 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro und die Marge verbesserte sich auf 7,3 Prozent, was allerdings noch hinter den Expertenerwartungen zurückblieb. Für das Geschäftsjahr in Aussicht gestellt ist ein markantes währungsbereinigtes Umsatzwachstum, wobei dies durch die antizipierte Vitesco-Integration einen zusätzlichen Schub erhalten könnte. Die operative Marge nach Sondereffekten soll sich laut Rosenfeld zwischen sechs und neun Prozent bewegen. Der Verschmelzung der Unternehmen, die Schaeffler bereits zu 89 Prozent stimmrechtliche Kontrolle über Vitesco sicherte, steht noch vor der betrieblichen Zustimmung beider Aufsichtsräte und der jeweiligen Hauptversammlungen im April. Ein vorläufiges Umtauschverhältnis von 11,4 Schaeffler-Aktien für jede Vitesco-Aktie wurde bereits publik. Durch diese Fusion würde eines der größten Zulieferunternehmen Deutschlands entstehen – mit beeindruckenden 25 Milliarden Euro Umsatz, über 120.000 Beschäftigten und mehr als 100 global verteilten Produktionsstandorten.