RTX überrascht mit starker Geschäftsentwicklung trotz Herausforderungen

  • RTX meldet starkes Wachstum im zivilen und im Verteidigungssektor.
  • Anhaltende Fragen über die zukünftigen Margen könnten den Aktienkurs beeinflussen.

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RTX, ein bedeutendes Unternehmen in der Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung, hat in diesem Jahr bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Die größten Sorgen hinsichtlich der Inspektionsproblematik beim Getriebefan-Triebwerk (GTF) wurden zerstreut, und die Unternehmensführung hat die Umsatz- und Ergebnisschätzungen für das laufende Geschäftsjahr nach oben korrigiert. Doch ist die Aktie trotz dieser positiven Nachrichten weiterhin attraktiv? RTX operiert in drei Segmenten: Collins Aerospace, Pratt & Whitney – beide hauptsächlich fokussiert auf die zivile Luftfahrt – und Raytheon, ein verteidigungsorientiertes Geschäftsfeld. Erfreulicherweise verzeichnete RTX starkes Wachstum im Bereich der zivilen Erstausrüstung sowie im zivilen Ersatzteilgeschäft, welche beide Segmente Collins und Pratt & Whitney umfassen, ebenso wie im Verteidigungssektor, der sich über alle drei Bereiche erstreckt. Im zweiten Quartal meldete RTX ein jährliches Umsatzwachstum von 19% beim zivilen OE-Verkauf, bedingt durch die hohe Nachfrage nach Flugzeugen. Darüber hinaus stieg der Umsatz im zivilen Ersatzteilgeschäft um 14%, da die Anzahl der Flugabflüge weiter wuchs. Ohne die Veräußerung eines Cybersecurity-Geschäfts erhöhte sich der Umsatz im Verteidigungssektor um 7%, begünstigt durch die Abarbeitung eines Rekordauftragsbestands. Zudem meldete RTX Aufträge im Umfang von 24 Milliarden Dollar im Quartal und einen Book-to-Bill-Ratio von 1,25. Der Auftragsbestand überschritt 206 Milliarden Dollar und repräsentiert basierend auf der Umsatzprognose für 2024 etwa 2,6 Jahre Umsatz. Es gibt auch positive Nachrichten bezüglich der GTF-Inspektionen. RTX entfernt und inspiziert potenziell betroffene Triebwerke, die aufgrund einer seltenen Verunreinigung im Pulverbeschichtungsprozess beeinträchtigt sein könnten. CEO Chris Calio erklärte, dass bislang über 6.000 Teile inspiziert wurden und die Befundrate unter den angenommenen 1% liege. Diese Ergebnisse untermauern den Flottenmanagementplan des Unternehmens. Obwohl RTX eine positive kurzfristige Perspektive bietet, bestehen dennoch einige Faktoren, die den Aktienkurs belasten könnten. Erstens gibt es anhaltende Fragen über die zukünftigen Margen im Verteidigungsbereich, illustriert durch die Reduktion der FCF-Prognose für 2024 um eine Milliarde Dollar. Grund hierfür sind Zahlungen zur Beilegung von drei Problemen im Verteidigungsgeschäft: „fehlerhafte Preisansprüche“ bei Altkontrakten, „freiwillig gemeldete Exportkontroll-Compliance-Angelegenheiten“ und „unangemessene“ Zahlungen im Zusammenhang mit Verträgen im Nahen Osten. Zweitens lässt die Bewertung der Aktie auf Basis des erwarteten Cashflows die Aktie nicht besonders günstig erscheinen. Für 2025 erwartet das Management einen FCF von 7,5 Milliarden Dollar, was einem Vielfachen von 20,3 entspricht. Dies lässt die Aktie nicht besonders unterbewertet erscheinen, insbesondere wenn die Margendruckprobleme in der Verteidigungsindustrie struktureller Natur sind.
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