Revolution in der Bankenbranche: Maßnahmen gegen Überarbeitung eingeleitet

  • Tod eines BoA-Mitarbeiters entfacht Diskussion um Arbeitsbedingungen
  • Neue Richtlinien zur Begrenzung von Arbeitsstunden in Banken eingeführt

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Der tragische Tod von Leo Lukenas III, einem 35-jährigen Mitarbeiter der Bank of America (BoA), hat die Diskussion um die Arbeitsbedingungen in der Bankbranche neu entfacht. Nachdem Lukenas Berichten zufolge an den Folgen von 100-Stunden-Arbeitswochen starb, reagieren nun zwei Größen der Wall Street mit drastischen Maßnahmen. Bank of America und Chase Bank haben neue Richtlinien eingeführt, um die Zahl der Arbeitsstunden ihrer Banker zu begrenzen und so der Überarbeitung den Kampf anzusagen. Ein Bericht des Wall Street Journal (WSJ) enthüllte, dass Chase die Arbeitsstunden für seine Junior-Investmentbanker auf 80 Stunden pro Woche beschränkt. Eine Ausnahme gilt nur, wenn die Mitarbeiter an einem laufenden Deal arbeiten. Bank of America hingegen wird zukünftig ein neues Zeiterfassungstool einführen, das von den Junior-Bankern detaillierte Angaben über ihre Arbeitszeit verlangt. Trotz bestehender Wochenarbeitszeitbegrenzungen hatte eine Investigation des WSJ letzten Monat festgestellt, dass Mitarbeiter oft von ihren Vorgesetzten angewiesen wurden, falsche Angaben zu ihren Arbeitszeiten zu machen, um Kontrollen durch die Personalabteilung zu entgehen. Der Tod von Lukenas hat das toxische Arbeitsumfeld in der Branche ans Licht gebracht. Es wurde berichtet, dass Lukenas im Mai aufgrund eines Blutgerinnsels im Herzen verstarb, während er auf der Suche nach einem neuen Job war, der eine bessere Work-Life-Balance bot. Ein mit ihm in Kontakt stehender Personalvermittler enthüllte, dass Lukenas bereit war, eine Gehaltskürzung in Kauf zu nehmen, um weniger arbeiten zu müssen. Nach Lukenas' Tod diskutierten einige Mitarbeiter der BoA auf Social Media über einen möglichen Streik, um für bessere Arbeitsbedingungen und strengere Regelungen zur Begrenzung der Arbeitsstunden zu kämpfen. Ein Sprecher der BoA betonte in einer Stellungnahme gegenüber dem WSJ, dass die bestehenden Praktiken klar seien und alle Mitarbeiter, einschließlich der Manager, diese befolgen müssten. Bei Verstößen seien disziplinarische Maßnahmen ergriffen worden. Lange Arbeitsstunden sind allerdings kein neues Phänomen in der Bankenbranche. Eine Umfrage von 2023 durch Wall Street Oasis fand heraus, dass Analysten im Investmentbanking durchschnittlich über 70 Stunden pro Woche arbeiten und oft erst nach Mitternacht ins Bett gehen. Ein Analyst der Barclays kommentierte in der Umfrage, dass 100-Stunden-Wochen keine Übertreibung seien und als einigermaßen normal betrachtet würden.
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