Revival der Pasta-Tradition: NonnaLive bringt handgemachte Pasta zurück

Chiara Leone und Chiara Nicolanti, zwei Freundinnen aus Palombara Sabina, setzen sich gemeinsam mit neun Großmüttern für die Wiederbelebung der traditionellen Pasta-Herstellung per Hand ein. In ihrer Heimatstadt, unweit von Rom, bieten sie täglich bis zu fünf Kurse an, um die Kunst der Pasta-Herstellung an Gäste aus aller Welt weiterzugeben. In den 1990er Jahren lernte Frau Leone bei ihrer Großmutter die traditionelle Herstellung von Pasta kennen. Diese Erinnerungen und der Wunsch, die Familientradition lebendig zu halten, führten zur Gründung von NonnaLive. „Hausgemachte Pasta ist das Symbol eines Sonntagsmittagessens mit der Familie“, erklärte Leone. Einen emotionalen Einblick gibt auch Angela De Paolis, eine der Großmütter, die liebevoll Lalla genannt wird: „Statt meine Enkel vor den Fernseher zu setzen, bringe ich ihnen bei, wie man Pasta macht. Dabei fließen mir die Tränen, wenn ich an meine eigene Großmutter denke.“ Die Idee zu NonnaLive entstand vor sieben Jahren, als Nicolanti ein Foto ihrer Großmutter beim Pasta-Herstellen auf Facebook teilte. Die Resonanz war überwältigend, und plötzlich wollten alle mit der „Nonna“ Pasta kochen. Seither zogen die Kurse Neugierige und Touristen aus aller Welt an und zählen inzwischen zu den beliebtesten Aktivitäten Roms auf Airbnb. Die Kurse folgen einem bewährten Schema: Nach einem kurzen Stadtrundgang durch die malerischen Gassen von Palombara Sabina und vorbei am imposanten Castello Savelli, versammeln sich die Teilnehmer an einem großen Tisch. Dort lernen sie die Herstellung von Farfalle, Ravioli und anderen Pasta-Formen. Die Rezepte sind einfach, aber der Prozess ist intensiv und erfordert Geduld und Geschick. Für viele Teilnehmer ist das Erlebnis ein unvergesslicher Schritt zurück in die Vergangenheit, als handgemachte Pasta ein fester Bestandteil des italienischen Familienlebens war. Leone betonte, dass diese Tradition in der Generation ihrer Eltern verloren ging, möchte aber mit NonnaLive zur Wiederentdeckung beitragen. Die Kurse, die etwa zwei Stunden dauern, bieten den Teilnehmern nicht nur die Möglichkeit, Pastaherstellung zu lernen, sondern auch ein Gefühl der Gemeinschaft und Nostalgie zu erleben. Die fröhlichen Anekdoten und die herzlichen Reaktionen der Großmütter schaffen dabei eine einzigartige Atmosphäre. Auch prominente Befürworter wie Andy Luotto, ein italienischer TV-Koch, unterstützen die Initiative. „Solange es Großmütter gibt, die Handarbeit vorführen, gibt es Hoffnung für Italien“, sagte er. Trotz aller Bemühungen wird jedoch abzuwarten sein, ob die handgemachte Pasta ihren Platz im modernen Alltag der Italiener zurückerobern kann. Doch NonnaLive hat bereits jetzt einen ästhetischen und emotionalen Einfluss hinterlassen.