Rentenplanung: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit in den USA

Während der Ruhestand oft als die goldene Phase des Lebens angesehen wird, offenbaren Zahlen der US-Notenbank für das Jahr 2022 die teils ernüchternden Tatsachen zur Altersvorsorge. So betrug das durchschnittliche Rentensparkonto für amerikanische Haushalte der Altersgruppe von 55 bis 64 Jahren lediglich 200.000 US-Dollar. Im Lichte dieser Zahlen kann jemand mit einem Erspartem von 490.000 US-Dollar auf den ersten Blick durchaus als gut vorbereitet gelten. Doch die Entscheidung, mit diesem Betrag bereits im Alter von 62 Jahren in den Ruhestand zu treten, erfordert eine sorgfältige Planung. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup ergab, dass im Jahr 2022 ein Durchschnittsalter von 66 Jahren für den erwarteten Renteneintritt stand. Wer also mit 62 Jahren in den Ruhestand gehen möchte, muss strategisch vorgehen, um die vorhandenen Mittel optimal zu nutzen und finanzielle Engpässe zu vermeiden. Der Bedarf an einer stattlichen Summe zeigt sich auch in einer Studie von Northwestern Mutual, in der US-Amerikaner unabhängig vom Alter angaben, 1,46 Millionen US-Dollar für einen komfortablen Ruhestand zu benötigen. Mit 490.000 US-Dollar befindet man sich jedoch erst in etwa bei einem Drittel dieses Ziels. Ein weiterer Stolperstein für einen frühen Ruhestand ist die unvollständige Altersvorsorge durch die soziale Sicherung. Für Personen, die 1962 geboren sind, liegt das volle Renteneintrittsalter bei 67 Jahren. Wer Sozialleistungen bereits mit 62 Jahren beantragt, muss eine Reduzierung der monatlichen Rentenzahlung um bis zu 30 % in Kauf nehmen. Dies bedeutet ein sensibles Balancieren zwischen der frühzeitigen Entlastung der Ersparnisse und dem Aufbau ausreichender langfristiger Sicherheiten aus den Sozialleistungen. Abwägende Entscheidungen sind gefragt, um die finanzielle Basis auf sichere Füße zu stellen und auch im hohen Alter sorgenfrei leben zu können.