Produktionsstopp bei Ford: Streik im Saarlouiser Zuliefererpark legt Fertigung lahm

Am vergangenen Freitag ausgebrochene Arbeitskämpfe in mehreren Firmen des Zuliefererparks bei Ford in Saarlouis haben spürbare Auswirkungen: Die Autoproduktion im nahegelegenen Ford-Werk musste komplett eingestellt werden. Eine Sprecherin des amerikanischen Autoherstellers in Köln bestätigte, dass die Fertigungslinien stillstehen, was unmittelbar auf den Streik zurückzuführen sei. Es werde ein Just-in-Time-System mit direkter Anlieferung von Komponenten für die Fahrzeugfertigung praktiziert, welches nun ins Stocken geraten ist. Die Gewerkschaft IG Metall hat Mitarbeiter von fünf Unternehmen im Zulieferpark zum unbefristeten Streik aufgerufen, um den Druck in Verhandlungen um einen Sozialtarifvertrag zu erhöhen. Etwa 500 Beschäftigte sind betroffen, darunter 300 in der Frühschicht und weitere 200 in der Mittagsschicht. Die produzierten Güter wie Motoren, Getriebe, Achsen, Karosserieteile, Kabelnetze und Abgassysteme sind für die Endmontage unverzichtbar. Die Verhandlungsführer der IG Metall sehen aufseiten der Arbeitgeber der Betriebe Magna, Benteler, Tenneco, Rhenus LMS und Lear Corp. keine Bereitschaft, auf die Forderungen der Gewerkschaft einzugehen. Ralf Cavelius, Verhandlungsführer der IG Metall Völklingen, äußerte sich kritisch über die Verhandlungsergebnisse seit Juli 2023 und bemängelte die unzureichenden Angebote der Unternehmen. Bemerkenswert ist, dass für die Belegschaft des Ford-Werks bereits ein Sozialtarifvertrag existiert, der die Zukunft bis Ende 2032 regelt, indem er hohe Abfindungen, Prämien, eine Transfergesellschaft sowie Qualifizierungsmaßnahmen einschließt. Überdies wurde die Produktionseinstellung des Ford Focus auf November 2025 verschoben. Die Gewerkschaftsvertreter unterstrichen, dass nun nach Klarheit und Sicherheit für die Beschäftigten im Zuliefererpark gestrebt wird, analog zu den bereits ausgehandelten Bedingungen für die Ford-Angestellten. Auch sei die IG Metall bereit, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, sofern die Arbeitgeber ein verbessertes Angebot vorlegen, das den Forderungen der Beschäftigten näherkommt.