Paris ruft – Macron und Scholz für ein starkes Europa

Im Angesicht neuer Handelsbedrohungen aus Washington haben Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz ihren Schulterschluss bekräftigt, um die europäische Industrie zukunftsfähig und wettbewerbsstark zu machen. Mit einem klaren Appell zur Geschlossenheit antworteten die beiden Regierungschefs auf die jüngsten Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump, der mit Sanktionen gegen die Handelspartner der USA droht. Trotz politischer Differenzen und Herausforderungen daheim, stellten Macron und Scholz in Paris die Bedeutung einer gemeinsamen europäischen Antwort heraus. Sollte Washington tatsächlich Zölle auf europäische Exporte erheben, hat die EU bereits eine Liste von US-Firmen erstellt, die im Gegenzug mit Gegenzöllen belegt werden könnten. Besonders der von Trump ins Visier genommene Stahlsektor lieferte Gesprächsstoff. Scholz rief zu einem dringlichen Gipfel auf, um die strategische Bedeutung dieser Branche für Europa zu unterstreichen. Neben den Handelsthemen diskutierten die beiden Politiker auch die europäische Antwort auf eine zunehmend selbstbewusste chinesische Wirtschaftspolitik und die wirtschaftlichen Herausforderungen innerhalb der Union. Die Stärkung der europäischen Automobil- und Stahlindustrie durch ein vereinfachtes regulatorisches Umfeld stand ebenso im Fokus wie die angespannte geopolitische Lage, die unter anderem durch den Ukraine-Krieg geprägt ist. Macron und Scholz heben außerdem die Notwendigkeit einer besseren Zusammenarbeit mit den USA hervor, auch wenn Scholz besorgt über den politischen Aufstieg extremer Kräfte innerhalb der westlichen Gesellschaften ist. Die Zusammenkunft der Staatsmänner fiel mit dem Jahrestag des Elysée-Vertrages zusammen, ein Symbol der jüngeren europäischen Geschichte.