Ostdeutsche Automobilindustrie: Reformbedarf statt Strafzölle

  • Die Automobilindustrie in Ostdeutschland lehnt EU-Strafzölle auf chinesische Elektroautos ab.
  • Innovationen und Bürokratieabbau sollen die Wettbewerbsfähigkeit steigern.

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Die Automobilindustrie in Ostdeutschland steht vor erheblichen Herausforderungen im Wettbewerb mit China. Obwohl das Ausmaß an Subventionen der chinesischen Regierung gegenüber den einheimischen Herstellern als deutliche Wettbewerbsverzerrung anerkannt wird, lehnt die Branche die von der EU angedrohten Strafzölle auf chinesische Elektroautos ab. Jens Katzek, Geschäftsführer des Automotive Cluster Ostdeutschland, argumentiert, dass Strafzölle die Probleme der heimischen Automobilindustrie nicht lösen würden. Katzek setzt vielmehr auf Innovation und Bürokratieabbau. Durch die Reduzierung bürokratischer Hürden und die Steigerung der Attraktivität des Standorts sollen die Wettbewerbsfähigkeit und der Innovationsgeist gestärkt werden. In Ostdeutschland wurden zuletzt rund 834.000 Pkw produziert, davon über die Hälfte Elektroautos – ein Anteil, der doppelt so hoch ist wie im deutschlandweiten Durchschnitt. Zudem gibt es 266 Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern, die zusammen einen Jahresumsatz von 40,9 Milliarden Euro erzielen. Derzeit droht die EU mit Strafzöllen von bis zu 40 Prozent auf chinesische E-Autos, um auf die unfaire Subventionierung zu reagieren, die die europäische Wertschöpfungskette bedroht. Ob diese Zölle tatsächlich eingeführt werden, hängt von möglichen Verhandlungen mit China ab. Katzek warnt jedoch vor Gegenmaßnahmen Chinas, die negative Auswirkungen auf den deutschen Automobilsektor haben könnten. Das Volkswagen-Werk in Zwickau, ein Vorreiter in der Elektromobilität, wäre von solchen Gegenmaßnahmen kaum betroffen, da dort keine Autos für den chinesischen Markt produziert werden. Dennoch kämpft das Werk mit einer Nachfrageschwäche und wird ab August auf einen Zwei-Schicht-Betrieb umstellen. Auch der Volkswagen-Konzern lehnt die geplanten Strafzölle ab und setzt auf freien Handel und offene Märkte. Ein Sprecher betont die Bedeutung von Innovation und das Vertrauen in die eigenen Produkte. Neben Volkswagen betreiben auch Tesla, BMW und Porsche sowie Opel in ihren ostdeutschen Fabriken Produktion sowohl von Elektro- als auch von Verbrennungsmotor-Fahrzeugen.
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