Optimismus an der Wiener Börse trotz globaler Unsicherheiten

Die Wiener Börse schloss den ersten Handelstag der Woche mit einer positiven Tendenz ab. Der ATX, der Leitindex der österreichischen Börse, legte um 0,71 Prozent zu und erreichte 3.608,99 Punkte. Auch der ATX Prime verzeichnete ein leichtes Plus von 0,70 Prozent und schloss bei 1.800,01 Zählern. Die europäischen Börsen hingegen zeigten sich zum Wochenstart uneinheitlich. Angesichts bevorstehender wichtiger Events, wie den US-Inflationsdaten am Mittwoch und der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag, agierten die Investoren zurückhaltender. Die Experten der Helaba prognostizieren eine moderate Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte durch die EZB, halten aber auch einen größeren Zinsschritt nicht für ausgeschlossen. Ernüchternde Nachrichten kamen von Sentix, dessen Konjunkturindikator für den Euroraum wider Erwarten auf den tiefsten Stand seit November 2023 fiel, was auf verschlechterte wirtschaftliche Aussichten schließen lässt. Im Bereich der Indexschwergewichte zeigte sich Voestalpine mit einem Kursplus von 3,2 Prozent besonders stark, trotz einer gesenkten Kursprognose der Wiener Privatbank. Die Aktie ist weiterhin mit 'Kaufen' bewertet. Die Ölfördergesellschaft OMV profitierte von steigenden Rohölpreisen und legte 2,7 Prozent zu. Bei den Finanzinstituten stiegen Raiffeisen um fast zwei Prozent, während sich die Erste Group leicht um 0,1 Prozent verbesserte und Bawag mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent den Tag beendete. Im Gegensatz dazu standen die Immobilienwerte unter Druck: CA Immo fiel um 2,7 Prozent und Immofinanz büßte 1,5 Prozent ein. Spannungen bei der Addiko Bank werden durch eine von der EZB vorgeschlagene Aussetzung der Dividende verstärkt. Diese Maßnahme hängt mit einer unklaren Eigentümerstruktur zusammen, die vor allem durch den serbischen Investor Alta Pay geprägt ist. Infolge dieser Entwicklung verlor die Aktie von Addiko 2,3 Prozent an Wert. Eine weitere, längerfristige Anpassung steht beim Feuerwehrausrüster Rosenbauer an, dessen Kapitalerhöhung sich ins kommende Jahr verzögert. Aufgrund fehlender Genehmigungen aus einigen Ländern wird die Aufstockung vermutlich erst im ersten Quartal 2025 vollzogen. Die Aktien des Unternehmens gaben um 2,3 Prozent nach.