OpenAI wagt Angriff auf Google mit SearchGPT

  • OpenAI startet Suchmaschine SearchGPT und fordert Google heraus.
  • Fehler in KI-Antworten und Konkurrenzprobleme präsentieren Herausforderungen.

Eulerpool News·

Monatelange Spekulationen haben sich bewahrheitet: Die Entwicklerfirma OpenAI bringt mit SearchGPT eine eigene Suchmaschine an den Start und fordert damit den Branchenprimus Google heraus. Zunächst steht der Dienst nur einer kleinen Nutzergruppe zur Verfügung. Im Unterschied zu traditionellen Suchmaschinen liefert SearchGPT konkrete Antworten auf Anfragen statt einer Liste von Links. Ein kurzer Vorgeschmack in Form eines Videos zeigt die Antwort auf die Frage nach Musikfestivals im August im Städtchen Boone, North Carolina. SearchGPT listet Events mit Beschreibungen und Quellenangaben. Allerdings unterläuft gleich der ersten Antwort ein Fehler bezüglich der Daten des Appalachian Summer Festivals, das fälschlicherweise in den August verlegt wird. Tatsächlich findet das Festival von Ende Juni bis Ende Juli statt, wie auf der verlinkten Website klar hervorgeht. Dagegen gibt Google korrekt eine Reihe von Links aus, die direkt auf die Festival-Website verweisen. Diese Art von Fehlern, sogenannte "Halluzinationen", sind ein bekanntes Problem aktueller KI-Chatbots. Die Software generiert Vorhersagen auf Basis großer Datenmengen und kann dabei Glaubwürdigkeit vortäuschen, auch wenn die Information faktisch falsch ist. Die Branche arbeitet daran, diese Irrtümer durch zusätzliche Prüfungen zu minimieren. Trotz konkurrierender KI-Suchmaschinen hat Google bisher wenig Einbußen hinnehmen müssen. So gab die KI-Suchmaschine Neeva im letzten Jahr auf, und Perplexity, ein weiterer Google-Herausforderer, wurde dabei ertappt, Inhalte unbefugt zu erfassen. Ob OpenAI nun erfolgreicher sein wird, bleibt abzuwarten. Immerhin genießt ChatGPT hohe Bekanntheit und löste eine Welle der KI-Euphorie aus. Zudem kooperiert OpenAI mit bekannten Medienhäusern, um aktuelle und zuverlässige Informationen zu liefern. Nach der Ankündigung von SearchGPT verlor die Aktie der Google-Mutter Alphabet drei Prozent an Wert. Firmenchef Sam Altman ist überzeugt, dass SearchGPT eine bessere Sucherfahrung bietet als traditionelle Suchmaschinen. OpenAI will aus dem aktuellen Prototyp lernen und die Technologie weiterentwickeln. Zu den kooperierenden Medienunternehmen gehören unter anderem Axel Springer, News Corp und die Financial Times. Unklar bleibt jedoch, ob alle Medienpartner auch bei SearchGPT involviert sind. News-Corp-CEO Robert Thompson betonte, dass verlässliche Quellen für die KI-Suche entscheidend seien, was den Fehler mit dem Festivaldatum umso peinlicher macht. Interessanterweise kämpft auch Google selbst mit seinen neuen KI-Funktionen. So empfahl die Software unter anderem, Kleber auf Pizza zu verwenden und täglich kleine Steine zu essen – eine Mischung aus ernstgemeinten Tipps und fehlgeschlagenem Satireverständnis. Dies zeigt, dass auch erfahrene Anbieter vor Herausforderungen stehen, wenn es um die Integration von KI in Suchmaschinen geht. Die Zukunft der Suche scheint sich jedoch klar in Richtung direkt beantworteter Nutzerfragen zu bewegen. Sowohl Google als auch die Konkurrenz betonen die Wichtigkeit vollständiger Antworten in Text, Bild oder Video. Dies führt bei vielen Website-Betreibern zu der Sorge, dass weniger Nutzer direkt auf ihre Seiten gelangen könnten. Google behauptet jedoch, dass der Datenverkehr zu den Quellen sogar steigen könnte. Wie sich dies in der Praxis bewährt, bleibt abzuwarten.
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