Ölpreise steigen angesichts geopolitischer Spannungen

Die Ölpreise verzeichneten am Montag einen weiteren Anstieg, nachdem sie bereits in der vorherigen Woche das größte Wochenplus seit über einem Jahr erzielt hatten. Grund für den Anstieg sind Erwartungen auf eine israelische Vergeltung gegen Iran nach einem Raketenangriff der letzten Woche. West Texas Intermediate (WTI) kletterte um mehr als 3 % und lag somit über 76 US-Dollar pro Barrel, nachdem es in der Vorwoche bereits über 9 % zugelegt hatte. Brent, der internationale Referenzpreis, stieg ebenfalls um mehr als 2 % und erreichte mit 80 US-Dollar pro Barrel erstmals seit August wieder diese Marke. Die Anspannung in der Region wuchs, nachdem Iran rund 200 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert hatte und Tel Aviv Vergeltung ankündigte. Insbesondere wird spekuliert, ob Israels Vergeltung auch die iranische Ölinfrastruktur betreffen könnte. Laut Dennis Kissler von BOK Financial verstärke die geopolitische Bühne den Einfluss auf die Rohölpreise. Am Freitag waren die Ölpreise nach einer Warnung von Präsident Biden an Israel, Irans Ölfelder nicht zu attackieren, teilweise zurückgegangen. Zuvor hatte Öl erheblich zugelegt, nachdem der Präsident signalisiert hatte, dass die USA diesbezüglich Gespräche mit Israel führen könnten. Analysten weisen darauf hin, dass die Unterbrechung iranischer Ölproduktionen von mehr als drei Millionen Barrel pro Tag die Preise weiter in die Höhe treiben könnte. Ein Engpass in der Straße von Hormus, einem wichtigen Durchgangspunkt für Rohöllieferungen, würde zusätzlichen Preisdruck verursachen. Weitere Unsicherheiten bestehen durch den Hurrikan Milton Kategorie 3 im Golf von Mexiko. Obwohl Floridas Westküste voraussichtlich am stärksten betroffen sein wird, ist es unwahrscheinlich, dass die schlechte Witterung die meisten Öl- und Gasplattformen trifft, wie Kissler anmerkte.