Neue Steuermaßnahmen setzen britische Unternehmen unter Druck

  • Geplante Änderungen der Arbeitgeber-Nationalversicherungsbeiträge belasten britische Unternehmen, insbesondere die Gastronomiebranche.
  • Kleinunternehmer sind von den Reformen überrascht, und es wird mit negativen Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Löhne gerechnet.

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In der jüngsten Steuerreform erlebt das britische Unternehmensumfeld einen deutlichen Aufschrei: Geplante Änderungen in den Arbeitgeber-Nationalversicherungsbeiträgen um 1,2 Prozentpunkte auf 15 Prozent ab April lassen zahlreiche Organisationen mit Besorgnis auf die kommenden Herausforderungen blicken. Der Schritt, der Teil eines größeren Plans ist, insgesamt 25 Milliarden Pfund zu generieren, sieht zudem vor, den Schwellenwert für die Beitragspflicht herabzusetzen. Insbesondere die Gastronomiebranche wird stark getroffen. UKHospitality warnt, dass Kneipen, Restaurants und Cafés, die auf Teilzeitkräfte angewiesen sind, gemeinsam mit einer Steuerlast von 1 Milliarde Pfund konfrontiert werden könnten, da nun Beiträge für Mitarbeiter zu zahlen sind, die mehr als 5.000 Pfund im Jahr verdienen. Die Befürchtung: mit den erhöhten Beiträgen wird die Schaffung neuer Arbeitsplätze gedrosselt und Gehaltserhöhungen könnten stagnieren. Brent Hoberman, Gründer von lastminute.com, äußerte Bedenken, dass die Maßnahmen die Personaleinstellung und die Wahl der Standorte erschweren könnten. Unterdessen betonte Luke Johnson, Vorsitzender der Bäckereikette Gail's, dass diese Steuer "klar eine Belastung für Arbeitsplätze" sei und kaum geeignet, Wachstum zu fördern. Besonders betroffen seien Branchen wie das Gastgewerbe und der Einzelhandel mit vielen geringer entlohnten Mitarbeitern, wo die Mehrkosten auf Preiserhöhungen oder geringere Personalaufstockungen umgelegt werden könnten. Tom Clougherty vom Institute of Economic Affairs nennt es "realitätsfremd" zu glauben, dass diese Steueranpassungen keine Auswirkungen auf die Arbeitnehmer hätten. Laut dem Office for Budget Responsibility könnten die neuen Beitragsraten die Arbeitsstundenäquivalente um geschätzte 50.000 verringern und die Löhne unter Druck setzen. Obwohl Labour-Politikerin Rachel Reeves Schutzmaßnahmen für einige Kleinunternehmer versprochen hat, wodurch 865.000 Arbeitgeber nächstes Jahr keine Nationalversicherung zahlen müssen, fühlen sich andere Kleinunternehmer von den Veränderungen überrascht und nachteilig betroffen. Ben Keely-Whiting, Betreiber der WH Pubs in Kent, beschreibt die Erhöhung der Mindestlöhne und Nationalversicherungsbeiträge als die größte Herausforderung für das Gastgewerbe: "Ich bin ehrlich gesagt schockiert, das trifft uns stärker als je zuvor."
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