Nasdaq-Kursrutsch befeuert Talfahrt des EuroStoxx 50: Technologie-Aktien unter Druck

  • Erneuter Einbruch an der Nasdaq beschleunigt Talfahrt des EuroStoxx 50
  • Technologie- und Rohstoffsektoren besonders unter Druck

Eulerpool News·

Ein erneuter Einbruch an der US-Technologiebörse Nasdaq hat am Freitag die jüngste Talfahrt des EuroStoxx 50 beschleunigt. Auslöser war die enttäuschende Prognose des Halbleiterkonzerns Broadcom. Zudem scheint die anfängliche Euphorie um das Boom-Thema Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend abzuflauen. Technologie-Aktien werden derzeit auf ihre Substanz geprüft, erklärte Robert Halver von der Baader Bank. Hohe Bewertungen und die Skepsis an der Profitabilität von KI-fokussierten Unternehmen führten zu Gewinnmitnahmen. Der Leitindex der Eurozone verlor 1,60 Prozent und schloss bei 4.738,06 Punkten, was einem Wochenminus von 4,44 Prozent entspricht. Dieses entspricht auch dem bisherigen monatlichen Fazit im September, der als schwacher Börsenmonat bekannt ist. Auch außerhalb der Eurozone gerieten die Märkte unter Druck. Der britische Leitindex FTSE 100 sank um 0,73 Prozent, während der Schweizer SMI um 1,02 Prozent nachgab. Laut der Landesbank Baden-Württemberg befinden sich die Anleger in der schwierigsten Phase des Jahres – historisch betrachtet fällt der September besonders schwach aus. Hinzu kommen Wirtschaftssorgen, die aus dem aktuellen Konjunkturbericht der US-Notenbank hervorgehen. Die jüngsten US-Jobmarktdaten wurden ebenfalls genau analysiert. Im August wurden weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet, zudem wurde der Beschäftigungsaufbau in den Vormonaten nach unten korrigiert. Die Arbeitslosenquote ging leicht zurück, während die Stundenlöhne stärker stiegen als prognostiziert. Insgesamt fällt der Bericht schwächer aus als erwartet, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Vor diesem Hintergrund spekulieren Anleger auf eine erste US-Zinssenkung im September. Unklar bleibt die Höhe der Zinssenkung; einige halten einen Schritt um 0,5 Prozentpunkte für möglich. Es bleibt abzuwarten, ob der Markt das Ausmaß der Zinssenkungen oder die konjunkturelle Abkühlung höher gewichtet. Technologiewerte wurden europaweit abgestoßen, ebenso Aktien aus Rohstoffsektoren, inklusive der Minenwerte und dem Öl- und Gassektor. Diese Teilindizes verloren jeweils mehr als zwei Prozent, bedingt durch Nachfragesorgen rund um die Weltwirtschaft. Bei den Einzelwerten fiel der französische Textilservice-Konzern Elis auf, dessen Aktien um 15,7 Prozent einbrachen. Grund war ein Medienbericht über ein Übernahmeangebot für Vestis, dem ehemaligen Uniform-Verleihunternehmen von Aramark.
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