Nachhaltige Industriepolitik: Heil fordert Erneuerung und Schutz der deutschen Wirtschaft

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zeigt sich besorgt über die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und drängt auf eine Erneuerung der industriellen Basis in Deutschland. In einem Interview betonte er die Notwendigkeit, die Zukunft des wirtschaftlichen Wohlstands zu sichern und Arbeitsplätze vor den Folgen vergangener Managementfehler zu bewahren. Insbesondere die Automobilbranche, der Maschinenbau und die chemische Industrie stehen im Fokus seiner Überlegungen. Die jüngsten Zahlen zeigen einen deutlichen Anstieg der Kurzarbeit, wobei im September 268.000 Beschäftigte betroffen waren. Die Regierung hat darauf reagiert, indem sie die Kurzarbeitsregelungen weiter ausdehnte. Heil sieht darin einen wichtigen Schritt, um das Fundament der industriellen Fertigung in Deutschland zu erhalten und gleichzeitig die öffentliche Infrastruktur zu modernisieren. Mit Blick auf internationale Entwicklungen warnt Heil eindringlich vor der Gefahr, die industrielle Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel zu setzen, während Länder wie die USA und China durch gezielte politische Maßnahmen ihre Industrien stärken. Besonders im Stahlsektor sieht der Minister die Notwendigkeit, europäische Interessen vor Dumpingpraktiken zu schützen. Mit einer kritischen Anmerkung zu Friedrich Merz, dem Unionskanzlerkandidaten, betont Heil die Bedeutung einer aktiven Industriepolitik, die über marktwirtschaftliches Denken hinausgeht. Er plädiert für Kooperationen zwischen Staat, Unternehmen und Mitarbeitern, um wirtschaftlichen Herausforderungen konstruktiv zu begegnen und innovationsoffene Bedingungen für die Zukunft sicherzustellen. Das bewährte Konzept der Kurzarbeit illustriert, wie staatliche Unterstützung in Krisenzeiten wirken kann, indem es den Erhalt von Arbeitsplätzen und die Anpassung an neue Jobprofile fördert.