Mobilfunkmarkt: Bundesnetzagentur verzichtet auf Auktion

Die Bundesnetzagentur hat angekündigt, zukünftig auf die traditionelle Mobilfunk-Auktion zu verzichten, die bislang Milliarden einbrachte. Stattdessen sollen die auslaufenden Frequenznutzungsrechte bis Ende 2025 um weitere fünf Jahre verlängert werden. Diese Entscheidung wird in einem kürzlich veröffentlichten Entwurf beschrieben und die finale Planung soll in den folgenden Monaten stehen. Diese Verlängerung kommt den etablierten Mobilfunkanbietern wie Deutsche Telekom, Vodafone und O2 Telefónica zugute. Sie können ohne die Kosten eines erneuten Bieterverfahrens ihre Dienste fortsetzen. 2019 hatten diese Netzbetreiber bereits 6,6 Milliarden Euro für Frequenzen ausgegeben. Ab 2026 werden sie statt der hohen Auktionssummen nur noch Gebühren entrichten, was wirtschaftlich vorteilhafter für die Unternehmen ist. Allerdings sind die Anbieter verpflichtet, ihre Netzabdeckung deutlich zu verbessern. Diese Modernisierung erfordert erhebliche Investitionen. Laut Klaus Müller, dem Chef der Bundesnetzagentur, sollen die verlängerten Nutzungsrechte mit ehrgeizigen Versorgungsauflagen gekoppelt werden. Ungünstiger sieht es für den Neueinsteiger 1&1 aus, der sich im Aufbau seines eigenen Netzes befindet. Der Anbieter hatte bei der letzten Auktion eigene Frequenzen erworben und ist nun auf die Mitnutzung bestimmter Frequenzen angewiesen. Verbraucher können auf eine bessere Netzabdeckung hoffen. Ab 2030 soll die Download-Geschwindigkeit auf 99,5 Prozent der deutschen Fläche mindestens 50 Megabit pro Sekunde betragen. Vor allem auf dem Land soll sich die Netzqualität verbessern: 99 Prozent der Fläche dünn besiedelter Gemeinden müssen mindestens 100 Megabit pro Sekunde erreichen. Kleinere Mobilfunkfirmen wie Freenet erhalten ebenfalls Unterstützung. Die Nutzung der Netze der großen Anbieter bleibt auf Verhandlungsebene, jedoch mit leicht verschärften Bestimmungen, die den kleineren Unternehmen entgegenkommen.