Macy's deckt Bilanz-Trickserei auf: Unaufmerksame Kontrollen unter der Lupe

  • Ein Mitarbeiter von Macy's verschleierte über drei Jahre hinweg 151 Millionen Dollar an Lieferkosten.
  • Aufgrund des Vorfalls überarbeitet Macy's seine internen Kontrollmechanismen und Buchhaltungsprozesse.

Eulerpool News·

Eine Enthüllung der besonderen Art erlebte der einstige Einzelhandelsgigant Macy's jüngst, als die Kette bekannt gab, dass ein eigenmächtiger Mitarbeiter im Verlauf von fast drei Jahren 151 Millionen US-Dollar an Lieferkosten verschleiert hatte. Dies kam ans Licht, als Macy's seine Quartalsergebnisse präsentierte und dabei auch detailliert auf die Machenschaften eines einzelnen Mitarbeiters einging, der für die Abrechnung der kleineren Paketlieferungen zuständig war. Zwischen dem vierten Quartal 2021 und dem dritten Quartal 2024 soll dieser Angestellte absichtlich verfälschte Kosteneinträge erstellt haben. Laut Firmenangaben wurden ebenfalls grundlegende Dokumente manipuliert. Wichtig zu erwähnen ist, dass – so Macy's Vorsitzender und CEO Tony Spring – der Mitarbeiter ohne persönliche Bereicherungsabsichten gehandelt habe. Die Untersuchung ergab, dass der Mitarbeiter zunächst einen Fehler bei der Abrechnung der Lieferkosten gemacht hatte und anschließend weitere gezielte Fehler einfügte, um diesen zu verbergen. Im vergangenen Monat hatte Macy's die fehlerhaften Einträge bereits auf zwischen 132 und 154 Millionen Dollar beziffert, was zur Verschiebung der Quartalsberichtserstattung um zwei Wochen und einem Kursabsturz der Aktie führte. Um zukünftige derartige Vorkommnisse zu verhindern, betont Spring in einem Statement das Bestreben, die interne Kontrolle zu verstärken und zusätzliche Maßnahmen zur Sicherstellung ethischen Verhaltens einzuführen. Weitere Details zur Entdeckung des Betrugs wurden nicht offenbart; der besagte Mitarbeiter ist mittlerweile nicht mehr im Unternehmen. Die Ermittlungen brachten zutage, dass Macys interne Rechnungslegungskontrollen umgangen werden konnten. Als Konsequenz daraus werden die Prozesse überarbeitet. Auf Anraten seines langjährigen unabhängigen Buchprüfers, KPMG, erklärte Macy's, dass der im Februar veröffentlichte Bericht über die internen Kontrollen und die diesbezüglichen Bestätigungen von KPMG nicht mehr als vertrauenswürdig angesehen werden sollten. Im vorbörslichen Handel fiel die Aktie um bis zu 11 %, da Macy's auch Gewinne meldete, die unter den Analystenerwartungen lagen. Obwohl die verschleierten 151 Millionen Dollar relativ gering im Vergleich zu den gesamten Lieferkosten von 4,36 Milliarden Dollar während des Prüfzeitraums erscheinen, übersteigt diese Summe doch den Nettogewinn des Unternehmens im letzten Geschäftsjahr von 105 Millionen Dollar.
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