Machtkampf in der Murdoch-Dynastie: Erbschaftsstreit in Nevada

Die Zukunft des Murdoch-Medienimperiums, das seit Jahrzehnten die konservative Politik in der englischsprachigen Welt prägt, steht auf dem Spiel: In einem unscheinbaren Nachlassgericht in Reno, Nevada, sollen zentrale Fragen geklärt werden. Rupert Murdoch und sein ältester Sohn Lachlan treffen hier auf seine drei anderen Kinder James, Elisabeth und Prudence. Murdoch, 93 Jahre alt, plant, das 1999 gegründete Familien-Trust zu ändern, das allen vier Kindern gleiches Stimmrecht über die Familienunternehmen nach seinem Tod einräumt. Seine jüngeren Kinder aus dritter Ehe, Grace und Chloe, sind hiervon ausgeschlossen. Dies folgt auf seinen Schritt im letzten Jahr, die Kontrolle über Fox und News Corp. unter Lachlan zu konsolidieren. Wütend und überrascht setzen sich James, Elisabeth und Prudence nun gegen den Plan zur Wehr, der Lachlan die alleinige Entscheidungsmacht zusichern würde. Verschiedene Insider berichten, dass James versucht, seine Schwestern zu einem gemeinsamen Vorgehen zu bewegen, um ihren Einfluss auf die Unternehmen zu stärken. Die rechtliche Auseinandersetzung wird in Reno beginnen, nachdem voluminöse geheime Einreichungen gemacht wurden. Am 16. September sollen die Anhörungen stattfinden. Bei der Entscheidung über Murdochs Vorschläge steht nicht nur das Vermögen der Familie auf dem Spiel, sondern auch die zukünftige Ausrichtung ihrer weltweiten Medienunternehmen, die die Politik in den USA, Großbritannien und Australien maßgeblich beeinflusst haben. Analysten und Branchenkenner spekulieren über eine mögliche Auflösung des Geschäfts, bei der Teile des Imperiums an die Geschwister und andere Investoren gehen könnten. Investoren wie Starboard, die das Ende der Doppelklassenstruktur fordern, sehen in der Auseinandersetzung zudem ein Risiko für die Shareholder. Murdochs erklärtes Ziel bleibt es jedoch, die konservative Ausrichtung seiner Medien zu bewahren. Insgesamt könnte diese Schlacht nicht nur Murdochs Unternehmen, sondern auch seine Familie dauerhaft spalten. Elisabeth, die oft als Vermittlerin zwischen den Lagern fungiert hatte, zeigt sich besonders enttäuscht von der unerwarteten Änderung des Trusts, die eine frühere Vereinbarung mit ihrer Mutter Anna Murdoch Mann verletzt. Abschließend bleibt ungewiss, ob und wie der Kampf um die Kontrolle endet. Ein Insider fasst die Situation zusammen: „Rupert kämpft darum, seine rechte Agenda zu bewahren, wobei er auf einen fügsamen Sohn setzt.“