Leoni: Wieder Auf Kurs – Mit Innovation und Nachhaltigkeit

  • Leoni steigert Umsatz und setzt auf Innovation bei E-Auto-Ladekabeln.
  • Ein durch Großaktionär Stefan Pierer vereinbarter Plan half, finanzielle Turbulenzen zu überwinden.

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Der fränkische Automobilzulieferer Leoni scheint nach verlustreichen Jahren erneut Boden gutzumachen. Wie ein Unternehmenssprecher jüngst bekanntgab, konnte der Spezialist für Kabel und Bordnetze seinen Umsatz im letzten Jahr merklich von 5,09 Milliarden auf 5,46 Milliarden Euro steigern. Auch beim Ertrag vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei man „gute Fortschritte erzielt“ worden. Obwohl genaue Zahlen zur Ertragssituation ausblieben, werde bewusst die Herausforderung des aktuellen wirtschaftlichen Umfeldes in der Automobilindustrie hervorgehoben. Leoni beschäftigt weltweit rund 95.000 Mitarbeiter in 26 Ländern. Ein Treiber dieser positiven Entwicklung liegt in den innovativen Lösungen des Unternehmens. Leoni entwickelt derzeit Technologien, die beispielsweise das Laden von Elektroautos signifikant beschleunigen sollen. Dank der Integration von Kühlflüssigkeiten in Kabeln könne die Temperatur reduziert und höhere Stromleistungen ermöglicht werden, wodurch eine größere Ladegeschwindigkeit erreicht wird. Diese Neuentwicklung stehe kurz vor der Marktreife und wecke große Hoffnungen. Auch im Bereich der Nachhaltigkeit setzt Leoni neue Maßstäbe. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, seinen CO2-Fußabdruck bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2023. Neben einer verbesserten Kreislaufwirtschaft will Leoni hier durch den Einsatz von neuen, biologischen Materialien und Materialmischungen punkten. Die Rückkehr auf die Erfolgsspur war jedoch nicht ohne finanzielle Turbulenzen möglich. Ein Verlust von über 600 Millionen Euro im Jahr 2022 und ein gescheiterter Teilverkauf im Milliardenvolumen an einen thailändischen Investor zeugen von der Krise der vergangenen Jahre. Als Rettungsmaßnahme wurde schließlich ein Plan mit dem österreichischen Großaktionär Stefan Pierer vereinbart, der Leoni eine Kapitalspritze von 150 Millionen Euro gab. Im Gegenzug erhielt Pierer sämtliche neu ausgegebenen, nicht mehr börsennotierten Aktien. Damit wurden die alten Aktien wertlos, was von Aktionärsschützern heftig kritisiert wurde.
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