Kurseinbruch bei Gerresheimer: Gewinnwarnung hinterlässt Spuren
- Gerresheimer erleidet bedeutende Kursverluste nach Gewinnwarnung.
- Analysten sehen Schwächung des Vertrauens in das Management.
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Die Anleger bei Gerresheimer mussten am Dienstag die drastischen Kursverluste vom Vortag verarbeiten. Laut der DZ Bank hat die kürzlich veröffentlichte Gewinnwarnung des Unternehmens "viel verbrannte Erde" hinterlassen. Vorbörslich zeigten sich jedoch Anzeichen einer Stabilisierung. Auf der Handelsplattform Tradegate wurden die Aktien am Dienstag um 1,7 Prozent über dem Xetra-Schlusskurs gehandelt. Der Kurs war am Vortag im späten Nachmittagshandel um 18 Prozent eingebrochen.
Gerresheimer erwartet schwächere Geschäfte bis 2025. Der Verpackungshersteller begründete die Gewinnwarnung am Montag mit einer unerwartet langsamen Markterholung und einem Produktionsstopp nach einer Überschwemmung. Analyst Sven Kürten von der DZ Bank gab an, die genannten Gründe seien wenig überzeugend. Er nutzte die Gelegenheit, um seine bisherige Kaufempfehlung zurückzunehmen. Das Management hatte bis zuletzt stets die Erreichbarkeit der diesjährigen operativen Gewinnprognose betont.
Analyst David Adlington von JPMorgan äußerte sich hingegen weniger alarmiert. Seiner Meinung nach war eine Kürzung der diesjährigen Ziele absehbar. Von größerer Bedeutung sei die Prognose für 2025. Er bezeichnete die Kursreaktion als übertrieben, sieht aber eine Schwächung des Vertrauens in das Management. Dieses Vertrauen wiederherzustellen, werde wohl Zeit kosten.
Durch den 18-prozentigen Kurssturz rutschte die Gerresheimer-Aktie am Montag erstmals seit Februar 2023 wieder zeitweise unter die 80-Euro-Marke. Vom Rekordhoch bei knapp 123 Euro, das vor etwa einem Jahr erreicht wurde, haben die Aktien aktuell etwa ein Drittel ihres Wertes eingebüßt. Allein im Jahr 2024 verzeichnete Gerresheimer nach dem Kurseinbruch ein Minus von 15 Prozent, was einen stärkeren Rückgang darstellt als bei Konkurrent Schott Pharma.
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30. Okt. 2024