Krisentreffen am Persischen Golf: Naher Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas in Sicht

Im politischen Ringen um Frieden im Gazastreifen könnte eine neuerliche Einigung zwischen Israel und der Hamas zum Greifen nah sein. Aus Katar verlautet, dass die Gespräche auf entscheidendem Niveau fortgesetzt werden. Dabei betont Madschid Al-Ansari vom katarischen Außenministerium die Sensibilität der Verhandlungen und warnt vor voreiligen Schlüssen. Entwürfe eines Vorschlags liegen bereits beiden Konfliktparteien vor. Seit Monaten laufen die Bemühungen um Frieden auf Hochtouren, unterstützt durch die USA, Ägypten und Katar. Gerade die Beteiligung der USA unter Führung der Regierungen von Joe Biden und kommenden Präsidenten Donald Trump gibt den Verhandlungen neuen Antrieb. Ein israelischer Regierungsvertreter spricht von einem „kritischen Zeitfenster“, in dem sich die Verhandlungen befinden. Auch die Hamas zeigt sich mittlerweile ernsthafter in ihrer Haltung. Die möglichen positiven Entwicklungen könnten den seit 15 Monaten anhaltenden Konflikt, der schreckliche Menschenopfer forderte, nachhaltig beeinflussen. Bundeskanzler Olaf Scholz unterstreicht die Dringlichkeit einer Einigung, besonders im Hinblick auf die deutschen Geiseln. In einem ersten Schritt sollen 33 Geiseln freigelassen werden, die als „humanitäre Fälle“ eingestuft sind. Im Austausch dafür würde die Freilassung mehrerer hunderter Häftlinge in Israel bereitstehen. Doch die vollständige Freilassung aller Geiseln und die Stabilität der Region hängen an der Zustimmung beider Seiten. Innenpolitischer Druck wächst derweil auf Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, insbesondere durch den Polizeiminister Itamar Ben-Gvir, der im Falle einer Einigung mit der Hamas mit dem Rücktritt droht. Die Dynamik der Verhandlungen spiegelt gleichsam wider, wie sich die geopolitischen Gegebenheiten in der Region verzogen haben. Der „Trump-Effekt“ könnte hierbei als zusätzlicher Druckfaktor zur Beschleunigung der Verhandlungen beigetragen haben.