Krawattenbranche im Wandel: Starker Rückgang der Importe und Exporte

In einer Zeit des modischen Umbruchs finden die Krawattenhersteller neue Wege, sich zu behaupten. Die zunehmend lässigeren Dresscodes in Büros und Unternehmen weltweit führen zu einem deutlichen Rückgang im Handel mit Krawatten. Laut aktuellen Zahlen, die das Statistische Bundesamt bereitgestellt und der Modeverband Germanfashion veröffentlicht hat, ist ein starker Einbruch der Importe und Exporte von Krawatten in Deutschland festzustellen. Im Zeitraum zwischen 2014 und 2023 ist der Import um beträchtliche 66 Prozent gefallen. Konkret sank die Zahl der eingeführten Krawatten und sogenannten Schleifen, also Querbinder und Fliegen, von zuvor 14,4 Millionen auf lediglich 4,8 Millionen Stück. Der Export von deutschen Krawatten erlebte ebenso eine merkliche Abnahme, mit einem Rückgang von fast 60 Prozent von ursprünglich 5,2 Millionen auf nun mehr 2,1 Millionen Stück. Die Branche sieht sich großen Herausforderungen gegenüber, was auch Jan Moese, der Geschäftsführer von Ascot, unterstreicht. Das Unternehmen aus Krefeld, welches für seine hochwertigen Seidenkrawatten bekannt ist, versucht wie seine Schwestermarke Henley, diesen Schwierigkeiten durch eine Erhöhung der Internationalität und eine stärkere Diversifizierung der Geschäftsfelder zu begegnen. Ascot und Henley sind laut Moese die letzten Produzenten im Segment, die ihre Fertigung noch vollständig in Deutschland ansässig haben und somit eine gewisse Alleinstellung genießen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Branche weiterhin an die sich wandelnden Anforderungen des Marktes anpassen wird.