Klima-Demonstranten lähmen Frankfurter Flughafen

  • Klima-Demonstranten verursachten erhebliche Betriebsstörungen am Frankfurter Flughafen.
  • Politische Diskussionen über den Schutz der kritischen Infrastruktur und verschärfte Sicherheitsmaßnahmen wurden angestoßen.

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Am Frankfurter Flughafen kam es mitten in der Urlaubssaison zu erheblichen Betriebsstörungen durch eine Protestaktion von Klima-Demonstranten. Mindestens 200 der insgesamt 1400 geplanten Flüge für Donnerstag wurden annulliert, teilte der Flughafenbetreiber Fraport mit. Die Flugbewegungen bleiben noch bis in den Nachmittag eingeschränkt, wie die Deutsche Flugsicherung bestätigte. Insgesamt acht Verdächtige drangen gegen 5 Uhr auf das eingezäunte Gelände ein, wobei eine Person am Zaun hängen blieb und sieben weitere in den Sicherheitsbereich vordringen und sich an den Start- und Landebahnen festkleben konnten. Die Demonstranten wurden von der Bundespolizei festgesetzt und später an die hessische Landespolizei übergeben. Trotz der Aktion waren alle vier Bahnen des Flughafens noch vor 8 Uhr wieder betriebsbereit. Die Gruppe Letzte Generation bekannte sich zu der Protestaktion und forderte ein Ende der Förderung fossiler Brennstoffe bis 2030. Flughafenbetreiber Fraport kündigte an, das Sicherheitskonzept in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei und den Landesbehörden zu verschärfen. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärte, dass Flughäfen künftig besser gesichert werden sollen, vor allem durch höhere Zäune und verbesserte technische Maßnahmen. Politisch wurde der Schutz der kritischen Infrastruktur diskutiert. Das Bundeskabinett hatte bereits eine Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes auf den Weg gebracht, welche härtere Strafen für das unberechtigte Eindringen auf Flughafengelände vorsieht. Die Lufthansa setzt derweil auf juristische Maßnahmen zur Schadensregulierung und hofft auf Polizeiprävention im Vorfeld. Die Geduld der Passagiere wurde auf eine harte Probe gestellt, da viele in langen Schlangen auf Informationen zu ihren Flügen warteten. Auf den Anzeigetafeln im Flughafen prangte mehrfach das Wort "Cancelled". Kostenlose Wasserflaschen trösteten die wartenden Reisenden nur bedingt; die Meinungen über die Protestaktion waren geteilt. Einige unterstützten die Anliegen der Demonstranten, während andere die Aktion als kontraproduktiv und störend empfanden. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein und Bundesverkehrsminister Volker Wissing reagierten mit scharfer Kritik und forderten härtere gesetzliche Maßnahmen gegen derartige Proteste.
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