KI-Rausch beflügelt Halbleiterhersteller: Nvidia und SK Hynix im Rampenlicht

Die Begeisterung um Künstliche Intelligenz (KI) hat die Kurse und Umsätze von Nvidia sowie anderen Halbleiterherstellern wie SK Hynix und Taiwan Semiconductor befeuert. Auch die Meme-Aktie Gamestop zeigt sich umsatzstark. US-amerikanische Technologieaktien und internationale Halbleiterwerte dominieren den Handel mit Auslandsaktien an der Deutschen Börse. Unter den zehn meistgehandelten internationalen Werten befinden sich sechs der „Magnificent Seven“, darunter Nvidia, Apple, Microsoft, Amazon, Tesla und Alphabet. Weitere Top-Ten-Kandidaten sind Südkoreas SK Hynix, der chinesische Autobauer BYD, der Videospielhändler Gamestop und der dänische Pharmariese Novo Nordisk, der vom Erfolg seiner Abnehmspritze profitiert. SK Hynix zählt mit seinem starken Fokus auf NAND- und DRAM-Speicher zu den Halbleitergiganten, doch Anleger sollten vorsichtig sein. Torsten Tiedt von aktienfinder.de mahnt zur Vorsicht: „Im Gegensatz zu Nvidia steht SK Hynix in direkter Konkurrenz zu Micron Technology und Samsung Electronics. Das Geschäft ist zyklisch und schwankt stark, was langfristige Investitionen riskant macht.“ Trotzdem bleibt für kurzfristig orientierte Anleger das Potenzial bestehen, da die Aktie sportlich bewertet bleibt. Taiwan Semiconductor, ebenfalls ein Halbleiter-Riese, erreichte kürzlich ein Allzeithoch. Die Nachfrage bleibt stark, obwohl auch hier der Kurs leicht korrigierte. Nvidia bleibt jedoch der Umsatzriese, auch wenn der Höhenflug aktuell eine Pause einlegt. Trotz einer Bewertung mit einem hohen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), sieht Tiedt langfristig weiterhin Potenzial: „Dank eines rapiden Gewinnwachstums wird das KGV in den nächsten Jahren sinken und die Aktie ist weiterhin kaufenswert.“ Nicht jeder teilt diese Zuversicht. Stefan Waldhauser warnt vor einer KI-Blase und zitiert skeptische Stimmen wie jene von Sequoia Capital, einem führenden Risikokapitalgeber. Seiner Ansicht nach könnten die Erwartungen an KI-Investitionen nicht erfüllt werden, da Endkunden nicht bereit seien, für AI-Features signifikant mehr auszugeben. Bezüglich Gamestop gab es erneut starke Kursschwankungen, getrieben vom bekannten Investor Keith Gill alias „Roaring Kitty“. Waldhauser und Tiedt warnen jedoch eindringlich vor solchen Spekulationen. „Das Geschäftsmodell von Gamestop ist nicht tragfähig und die hohe Bewertung der Aktie jenseits von Gut und Böse“, so Tiedt. Anleger sollten sich bewusst sein, dass Meme-Aktien langfristig eher Verluste als Gewinne einbringen.