Kernkraft-Puzzle: Vorläufiger Stop für tschechisch-koreanisches Nuklearprojekt

Die tschechische Kartellbehörde UOHS hat einen zeitweiligen Stopp für den Vertragsabschluss mit der südkoreanischen Firma Korea Hydro & Nuclear Power Company (KHNP) verhängt. Grund dafür sind Einsprüche von Westinghouse und EDF. Diese haben gegen die Entscheidung von Juli, KHNP als bevorzugten Anbieter für den Bau neuer Kernreaktoren auszuwählen, Berufung eingelegt. Laut UOHS stellt diese vorläufige Maßnahme keine Vorentscheidung dar, sondern ist ein gängiges Verfahren in solchen Angelegenheiten. Bereits im September hatte die Behörde mit den offiziellen Untersuchungen begonnen. Das ehrgeizige Vorhaben der tschechischen Regierung und des mehrheitlich staatlichen Energieunternehmens CEZ sieht vor, die Verhandlungen mit KHNP bis März abzuschließen und den ersten Reaktor bis 2036 in Betrieb zu nehmen. CEZ ist zuversichtlich, dass die vorläufige Maßnahme den Zeitplan des Projekts nicht beeinträchtigen wird, und versichert, bei der Auswahl des bevorzugten Bieters rechtskonform gehandelt zu haben. Dieses Projekt stellt das größte Energie-Beschaffungsvorhaben in der Geschichte des Landes dar, mit einem veranschlagten Wert von bis zu 18 Milliarden Dollar. Neben neuen Kernenergieeinheiten plant Tschechien, auch auf kleine modulare Reaktoren und erneuerbare Energien zu setzen, um alternde Kohlekraftwerke und Nuklearreaktoren zu ersetzen.