Kapitalaufnahme belastet Archer Aviation-Aktie

Die Aktie von Archer Aviation hat im August einen deutlichen Rückgang erlebt, nachdem das Unternehmen im selben Monat dringend benötigtes Kapital beschafft hatte. Diese Finanzierungsmaßnahme ging jedoch zulasten der bestehenden Aktionäre. Im August verloren die Aktien von Archer Aviation laut Daten von S&P Global Market Intelligence 18,5 % an Wert, nachdem sich die Anzahl der ausgegebenen Aktien durch das neue Angebot erhöht hatte. Archer Aviation arbeitet daran, elektrisch betriebene senkrecht startende und landende Flugzeuge (eVTOL) zu kommerzialisieren. Ihr Modell „Midnight“ könnte eines Tages Passagiere über verstopfte Straßen während der Rush-Hour befördern oder sie aus den äußeren Vororten zu Flughäfen bringen. Derzeit befindet sich das Design noch in der Entwicklungsphase. Ebenfalls im August meldete Archer einen Verlust von 107 Millionen Dollar bei minimalen Einnahmen, da das Unternehmen dabei ist, seine Produktionskapazitäten vor dem geplanten Start im Jahr 2025 auszubauen. Zudem wurde eine Kapitalaufnahme von 175 Millionen Dollar durch eine Privatplatzierung von bestehenden Investoren wie Stellantis und United Airlines Holdings bekannt gegeben. Diese Finanzierung war notwendig, bedeutete aber auch den Verkauf von 49,3 Millionen neuen Aktien von Archer. Solche Emissionen verringern in der Regel den Wert jeder bestehenden Aktie, was meistens einen kurzfristigen Kursrückgang zur Folge hat. Die Hoffnung der Investoren liegt darin, dass der zusätzliche Kapitalzufluss das Unternehmen langfristig stärken und den Wert der Aktien erhöhen wird, wodurch die Verwässerung kompensiert wird. Archer besitzt potenzielle Aufträge im Wert von fast 6 Milliarden Dollar von Kunden wie United und Southwest Airlines. Das Unternehmen arbeitet derzeit mit der US-Luftfahrtbehörde FAA an der Zertifizierung, um nächstes Jahr ein kommerziell nutzbares Produkt bereitstellen zu können. Obwohl die Technologie noch nicht bewiesen ist, basiert sie auf bestehenden Designs. Der Markt für eVTOLs ist hart umkämpft. Dennoch scheint Archer zusammen mit Joby Aviation an der Spitze des Feldes zu stehen. Der September begann für Archer positiv. Analysten von H.C. Wainwright nahmen die Aktie mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel von 12,50 Dollar in ihre Bewertung auf. Sie argumentierten, dass das Unternehmen Fortschritte bei der Zertifizierung mache und über gute Partnerschaften verfüge, sobald die Genehmigung erteilt sei. Es gibt hier viel Potenzial, aber auch viele Risiken. Für langfristorientierte Anleger, die auch mögliche Turbulenzen aushalten können, könnte Archer eine geeignete Ergänzung für ein gut diversifiziertes Portfolio sein. Allerdings sollte man nicht erwarten, dass das Unternehmen schnell profitabel wird.