Jerome Powell beflügelt die Märkte: Aktien steigen nach Aussagen des Fed-Chefs
- Powells Rede treibt Aktienmärkte in die Höhe.
- Zinssenkungen sollen bei nächster Fed-Sitzung beschlossen werden.
Eulerpool News·
Jerome Powell weiß, dass seine Rolle selten für großen Applaus sorgt. Als Vorsitzender der Federal Reserve ist er in der Regel Überbringer schlechter Nachrichten, insbesondere wenn es um hohe Inflation und strikte Maßnahmen zur deren Bekämpfung geht.
Doch seine Rede am Freitag in Jackson Hole, Wyoming, löste überschwänglichen Beifall an der Wall Street und darüber hinaus aus. Besonders bedeutend war die Tatsache, dass Powells Rede einen Aktienboom entfachte, der viele bisher unbeachtete Aktien plötzlich in den Fokus rückte.
Die großen Indizes gaben ein starkes, aber nicht das gesamte Bild wieder. Der S&P 500, der Nasdaq Composite und der Dow Jones Industrial Average stiegen jeweils um über 1,1%. Der Dow und der S&P beendeten den Tag knapp unter ihren Rekordhochs von Mitte Juli.
Die wahre Bedeutung lag jedoch darin, dass Jerome Powell einer Versammlung von Zentralbankern aus aller Welt und einem nationalen TV-Publikum verkündete: "Es ist an der Zeit, die Politik anzupassen. Die Richtung ist klar."
Die Zinssenkungen werden voraussichtlich auf der Fed-Sitzung vom 17. bis 18. September offiziell genehmigt. Die erste Senkung dürfte um einen Viertelprozentpunkt erfolgen, was den Leitzins von derzeit 5,25% bis 5,5% auf 5% bis 5,25% reduzieren würde. Powell deutete jedoch stark an, dass weitere Zinssenkungen folgen könnten. Die Fed strebt laut dem Vorsitzenden keine weitere Abkühlung des Arbeitsmarktes an.
Powells Rede schuf einen lukrativen Moment für zahlreiche Investitionen. Niedrigere Zinssätze bedeuten, dass die Finanzierungskosten für Unternehmensgründungen, den Bau neuer Fabriken oder den Hauskauf weniger belastend werden. Am Freitag lag der Zinssatz für 30-jährige Hypotheken unter 6,5%.
Sinkende Zinsen könnten weitere Kauf- und Verkaufsaktivitäten anregen. Der Schlüsselwert für Immobilienprofis liegt bei Zinssätzen unter 6%, was ihrer Ansicht nach mehr Hausbesitzer dazu veranlassen wird, ihre Immobilien auf den Markt zu bringen.
Bei höherem Verkaufsvolumen würden beide Unternehmen profitieren. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass Zillow in naher Zukunft wieder sein Allzeit-Hoch von $199.90 erreichen wird. Dieser Höchststand wurde während der Covid-19-Pandemie inmitten des Meme-Stock-Booms erreicht.
Der SPDR S&P Homebuilders ETF (XHB), der überwiegend in Hausbauunternehmen und Zulieferer wie Home Depot, Lowe's Companies und Johnson Controls investiert, stieg am Freitag um 4,3%. Der ETF verzeichnete in diesem Jahr einen Anstieg von 24,6%, was besser ist als der Dow (9,3%), der S&P 500 (18,1%) und der Nasdaq (19,1%). Sinkende Zinsen sollten die Bilanzen aller 35 Komponenten des ETFs verbessern.
Investoren trieben auch die Aktien großer Kreuzfahrtgesellschaften wie Norwegian Cruise Line Holdings und Carnival Cruise Line nach oben. Norwegian stieg um 7,76% auf $17,50, Carnival legte um 7,5% auf $16,61 zu. Der Grund: Niedrigere Zinssätze senken die Zinskosten für Kredite, die zum Kauf von Schiffen und zur Finanzierung anderer Aktivitäten verwendet werden.
Carnival zahlte im Geschäftsjahr 2023, das im November endete, $2,07 Milliarden an Zinsen. Das Unternehmen hat Schulden in Höhe von $31,34 Milliarden, die zwischen 2024 und 2031 fällig werden. Reduzierte Zinskosten fließen somit direkt in die Gewinn- und Verlustrechnung ein und steigern den Gewinn pro Aktie und die Aktienkurse.
Angenommen, die Inflation bleibt unter Kontrolle, was meist zwischen 2000 und 2020 der Fall war, dann sieht die Zukunft der Investoren vielversprechend aus. Laut Daten der Federal Reserve Bank of St. Louis betrug der durchschnittliche jährliche Anstieg des Verbraucherpreisindex zwischen 2001 und 2021 2,15%. Modern Financial Markets Data
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