Japanische Stahlindustrie fordert Anti-Dumping-Zolle auf chinesischen Stahl

  • Japan erwägt Anti-Dumping-Zölle auf chinesischen Stahlimporte.
  • Nippon Steel plant Übernahme von US Steel Corp für 14,1 Milliarden Dollar.

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Die japanische Regierung sieht sich zunehmendem Druck ausgesetzt, Anti-Dumping-Zölle auf chinesische Stahlimporte zu erheben, um den heimischen Markt zu schützen. Ein Vorreiter dieser Forderungen ist die Nippon Steel Corp., der weltweit viertgrößte Stahlproduzent. Takahiro Mori, stellvertretender Geschäftsführer von Nippon Steel, erklärte in einem aktuellen Interview, dass das Unternehmen gemeinsam mit weiteren Stahlherstellern Maßnahmen fordert, um die heimische Industrie zu stützen. Hintergrund sind Befürchtungen, dass chinesische Stahlexporte weiter steigen könnten, da die inländische Nachfrage aufgrund der anhaltenden Immobilienkrise rückläufig ist. Viele Länder, darunter Europa, die USA und Südkorea, haben bereits Schutzmaßnahmen eingeführt. "Wenn Japan als einziges Land keine Schutzmaßnahmen ergreift, werden sich die Exporte auf Japan konzentrieren", warnte Mori. Die globalen Stahlwerke, einschließlich der chinesischen, stehen unter dem Druck eines Marktabschwungs. Der weltgrößte Stahlproduzent, China Baowu Steel Group, warnte jüngst vor einem "harten Winter" für die chinesische Stahlindustrie, der schwieriger sein könnte als die Krisenjahre 2008 und 2015. Auch Nippon Steel bereitet sich auf ein "beispiellos hartes Geschäftsumfeld" vor. Im vergangenen Monat beendete Nippon Steel ein Joint Venture mit Baowus börsennotierter Einheit Baoshan Iron & Steel. Künftige Entscheidungen über weitere Joint Ventures in China sollen individuell getroffen werden. Stattdessen plant das Unternehmen, verstärkt in den USA, Indien und der ASEAN-Region zu investieren. Ein zentrales Thema bleibt die geplante Übernahme von US Steel Corp., ein 14,1 Milliarden-Dollar-Deal, der im laufenden US-Präsidentschaftswahlkampf politisch aufgeladen ist. Mori ist zuversichtlich, dass der Deal abgeschlossen wird, hätte aber ohne Wahlkampf bereits stattfinden können. Ein Treffen mit Stakeholdern in den USA ist für den nächsten Monat geplant. Mori erinnerte daran, dass er mit Minnesotas Gouverneur Tim Walz bereits positive Gespräche über die Investition bei der Eröffnung einer Pelletproduktionsanlage geführt hatte. Walz, der später Vizepräsidentschaftskandidat an der Seite von Kamala Harris wurde, zeigte sich damals sehr angetan von Nippon Steels Engagement in den USA.
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