Intel unter Druck: Herausforderungen im Chip-Geschäft führen zu markantem Kurssturz

Intel befindet sich derzeit auf einem steilen Abwärtskurs: Die Aktie des Technologiegiganten sank in den letzten zwölf Monaten um beeindruckende 58 Prozent. Der Grund dafür liegt laut einem Bericht des Wall Street Journals in Intels Versäumnis, sich frühzeitig auf neue Anwendungsbereiche für Chips und innovative Rechnerarchitekturen auszurichten. Doug O'Laughlin von SemiAnalysis betont, dass hier große Chancen ungenutzt geblieben sind. Währenddessen hat es Advanced Micro Devices (AMD) geschafft, Intels Einnahmen bei Datenzenter-Chips im letzten Quartal zu überholen. Diese Entwicklung stellt eine bemerkenswerte Umkehrung der Verhältnisse dar, denn 2022 war Intels Einkommen in diesem Bereich dreimal so hoch wie das von AMD. AMD avancierte somit zu einem gefürchteten Wettbewerber und eroberte das Terrain bei hochentwickelten Prozessoren, den sogenannten CPUs. Dabei ist nicht nur AMD auf dem Vormarsch. Nvidia hat sich mit seiner Ausrichtung auf den Markt der Grafikprozessoren zu einer Firma mit einer Billionen-Dollar-Bewertung gemausert. Intel hingegen kämpft mit rückläufigem Umsatzanteil im Bereich der Datenzenter-Chips, obwohl es mit einem Anteil von etwa 75 Prozent bei den Datenzenter-CPUs weiterhin stark aufgestellt ist. Neue Technologien drängen jedoch entschieden in den Markt. Architekturkonzepte von Arm Holdings finden vermehrt Anklang, vor allem in modernen KI-Systemen von Nvidia und ARM-basierten Laptops. Insbesondere durch Microsofts Kooperation mit ARM haben diese Laptops neue Höhen erklommen, was andere Firmen dazu bewegt, ihre Software entsprechend anzupassen. Auch der PC-Gaming-Bereich entglitt Intel zugunsten von AMD. Gleichzeitig sucht Intel derzeit nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden, nachdem der langjährige CEO Pat Gelsinger im Dezember entlassen wurde. Dennoch hat Intel auch positive Aspekte aufzuweisen: Die Jahrzehnte, die Entwickler der Intel-Architektur gewidmet haben, stellen eine Stabilitätsreserve dar, die Intels sinkenden Marktanteilen möglicherweise entgegenwirken kann.