Indische E-Mobilitätsrevolution: Subventionsbetrug durch führende Hersteller aufgedeckt

Die indische Regierung hat eine umfassende Untersuchung gegen drei namhafte Hersteller von Elektrofahrzeugen eingeleitet: Hero Electric Vehicles, Benling India Energy and Technology und Okinawa Autotech stehen im Verdacht, staatliche Subventionen in Höhe von rund 2,97 Milliarden Rupien (etwa 35 Millionen US-Dollar) unrechtmäßig in Anspruch genommen zu haben. Im Fokus der Ermittlungen steht der FAME II-Plan, der 2019 mit dem Ziel gestartet wurde, die Produktion von Elektrofahrzeugen in Indien zu fördern. Durch die verlockenden Fördergelder erhoffte sich das Ministerium für schwere Industrie, die Elektrifizierung insbesondere im Bereich der Zweiräder zu beschleunigen. Nun werfen Ermittlungen des Serious Fraud Investigation Office den Unternehmen vor, die erforderlichen Richtlinien verletzt zu haben. Besonders brisant: Hinweise deuten darauf hin, dass eingeschränkte Komponenten aus China in die Lieferketten eingeführt wurden, was den Vorschriften widerspricht. Der Betrugsskandal hat eine weitreichende Wirkung auf den aufstrebenden E-Roller-Markt, der heute etwa fünf Prozent des gesamten Zweiradverkaufs in Indien ausmacht. Erste Hinweise auf Unstimmigkeiten stammen von Whistleblowern, was die Regierung dazu veranlasste, diverse Tests durch führende Prüfeinrichtungen wie der Automotive Research Association of India (ARAI) und dem International Centre for Automotive Technology (ICAT) zu veranlassen. Neben den Hauptakteuren Hero Electric Vehicles und Okinawa Autotech wird auch das Verhalten von mindestens 14 weiteren Herstellern überprüft, darunter Namen wie Greaves Electric Mobility und Revolt Intellicorp. Diese Enthüllungen drohen, das Vertrauen in die aufstrebende Elektromobilitätsindustrie zu erschüttern, die sich bisher als Hoffnungsträger für eine umweltfreundlichere Zukunft Indiens präsentiert hat.