Im Duell der Cybersicherheits-Giganten: CrowdStrike und SentinelOne nehmen Fahrt auf

  • CrowdStrike verliert durch fehlerhaftes Software-Update an Wert
  • SentinelOne profitiert von CrowdStrikes Misere, bleibt aber spekulativ

Eulerpool News·

CrowdStrike und SentinelOne haben im vergangenen Monat unterschiedliche Wege eingeschlagen. Während CrowdStrike durch ein fehlerhaftes Software-Update drastisch an Wert verlor, konnte die Aktie von SentinelOne einen bemerkenswerten Anstieg verzeichnen. Die Frage bleibt: Kann SentinelOne diese Dynamik nutzen und im Rennen um die Spitze der Cybersicherheit vorne bleiben? CrowdStrike's Plattform 'Falcon' und SentinelOne's 'Singularity' bieten beide umfassende Endpunkt-Sicherheitsdienste. Falcon besticht durch seine cloud-native Architektur, die keine Vor-Ort-Geräte erfordert und somit kostengünstiger ist und leichter skaliert werden kann. Diese Struktur bindet Kunden durch cloud-basierte Abonnements längerfristig und erleichtert das Cross-Selling zusätzlicher Services. Singularity kombiniert hingegen auf Vor-Ort-Geräten und cloud-native Dienste, wobei einige Funktionen auch ohne Internetverbindung laufen. Der entscheidende Unterschied liegt in der KI-first-Strategie von Singularity, die darauf abzielt, menschliche Analysten vollständig zu ersetzen. Diese Vorgehensweise soll Singularity schneller, effizienter und genauer machen als Falcon, das weiterhin auf eine Kombination aus menschlichen Analysten und KI-Algorithmen setzt. Die dramatische Marktverschiebung zugunsten von SentinelOne resultiert aus CrowdStrikes katastrophalem Software-Update, das Millionen von Microsoft Windows Systemen lahmlegte und ein Vertrauenstief hinterließ. SentinelOne hat somit die Chance, von der Misere des Konkurrenten zu profitieren und dessen verärgerte Kunden zu gewinnen. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten, da hohe Umstellungskosten und mögliche Rabatte von CrowdStrike als Wiederherstellungsmaßnahme im Raum stehen. Finanziell überflügelt CrowdStrike SentinelOne noch immer deutlich. Im Fiskaljahr 2024 erzielte CrowdStrike fast das Fünffache der Einnahmen von SentinelOne. Während SentinelOne in den Fiskaljahren 2022 und 2023 ein enormes Wachstum verzeichnete, kühlte sich dieses im Fiskaljahr 2024 merklich ab. Beide Unternehmen wachsen schneller als viele ihrer Branchenkollegen, allerdings erschweren makroökonomische Gegenwinde die Akquise neuer Langzeitverträge. CrowdStrike erreichte im Fiskaljahr 2024 die Profitabilität, indem es sein Geschäft skalierte und Ausgaben straffte. SentinelOne hingegen reduziert seine Verluste schrittweise, bleibt jedoch weiterhin in den roten Zahlen. Trotz des jüngsten Kursrückgangs ist CrowdStrikes Aktie immer noch teuer und könnte weiter sinken, sollten Analysten ihre Prognosen nach unten korrigieren. SentinelOnes Aktien werden im Vergleich günstiger gehandelt, obwohl das Unternehmen ein ähnliches Wachstum wie CrowdStrike erwartet. Für einen höheren Bewertungsmultiplikator muss SentinelOne jedoch die enttäuschten Kunden von CrowdStrike abwerben. Dies wird angesichts der hohen Umstellungskosten und der starken Konkurrenz, wie Palo Alto Networks, eine Herausforderung darstellen. Die langfristigen Auswirkungen des Ausfalls auf CrowdStrikes Geschäft und Ruf sind schwer vorherzusagen. Gleichwohl bleibt SentinelOne's zukünftiger Erfolg abhängig von der Fähigkeit, sich in den kommenden Quartalen nachhaltig zu behaupten. Die Analysten von Motley Fool raten in ihrer jüngsten Empfehlungsliste von einem Investment in CrowdStrike ab. CrowdStrike könnte eine längere Erholungsphase bevorstehen, während SentinelOne's spekulative Natur durch KI-Innovationen und mögliche Übernahmeoptionen Potenzial birgt.
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