Hostmore-Aktien brechen um 93 Prozent ein nach geplatztem TGI Fridays-Geschäft

Die Aktien des britischen Franchiseunternehmens von TGI Fridays erlebten einen dramatischen Kurssturz von über 90 Prozent, nachdem die Pläne für eine Rückübernahme im Wert von 177 Millionen Pfund aufgrund von Kontrollverlusten über wesentliche Vermögenswerte gestrichen wurden. Hostmore, der größte globale Franchise-Nehmer von TGI Fridays mit Sitz in London, gab am Montag bekannt, dass die Übernahmepläne "nicht mehr aktiv verfolgt" werden, nachdem TGI Fridays als Manager des Fahrzeugs entfernt wurde, das die Rechte zur Erhebung von Lizenzgebühren innehat. Die Entfernung kompromittiere die Kontrolle über den Lizenzgebührenstrom von TGI Fridays und beeinträchtige potenziell die zukünftigen Einnahmen des Unternehmens, hieß es seitens Hostmore. Der vorhersehbare und stark geldgenerierende Lizenzgebührenstrom von TGI Fridays war das Hauptmerkmal, das die Gruppe zur Verfolgung der Übernahme bewogen hatte. Der geplante Deal sah vor, dass Hostmore, welches 87 Restaurants im Vereinigten Königreich betreibt, mit dem in Dallas ansässigen TGI Fridays fusionieren würde, um ein größeres Unternehmen zu schaffen, das weiterhin in London gelistet wäre. Aktien von Hostmore, das 2021 nach der Ausgliederung der UK-Geschäfte durch den ehemaligen Private-Equity-Eigentümer an die Londoner Börse gebracht wurde, fielen am Montagmorgen um bis zu 93 Prozent und drückten den Marktwert des Unternehmens von rund 12 Millionen Pfund auf nur 914.000 Pfund. Bereits seit dem Börsengang hatten die Aktien um 90 Prozent nachgegeben. Die geplatzte Übernahme könnte für Hostmore das endgültige Aus bedeuten, nachdem das Unternehmen letzten Monat angekündigt hatte, ein "asset-light"-Modell zu übernehmen und seine UK-Restaurants sowie die 92 Stores von TGI Fridays zu verkaufen, sollte der Deal zustande kommen. Am Montag bestätigte Hostmore, dass man mit Teilen dieses Plans fortfahre, nachdem "mehrere formelle Angebote" für die UK-Stores eingegangen waren. Dennoch warnte man, dass die dadurch erzielten Summen "unter dem Nennwert der derzeit durch die Handelstochter besicherten Verbindlichkeiten" liegen dürften, und das Board erwarte, Hostmore nach der Veräußerung "abzuwickeln und delistieren" zu müssen. Eine strategische Überprüfung durch das Board habe ergeben, dass keine der anderen potenziellen Optionen voraussichtlich einen Wert für das Unternehmen bieten würden. Die Entscheidung von Hostmore, den Übernahmeplan aufzugeben, folgt dem Verlust der operativen Kontrolle bei TGI Fridays, die sich im Mehrheitsbesitz von TriArtisan Capital Advisors befindet. Consultingfirma FTI Consulting ist als Backup-Manager tätig, während TGI Fridays den Gläubigern noch 375 Millionen Dollar schuldet. Ein Teil dieser Schulden wurde durch den Verkauf von Einzelhandels-Lizenzrechten an Kraft Heinz reduziert. TGI Fridays nutzt seit 2017 eine "Whole-Business-Securitisation", eine komplexe Finanzierungsform, die es Unternehmen ermöglicht, Anleihen zu emittieren, die durch zukünftige cash-generierende Vermögenswerte wie Lizenzgebühren abgesichert sind. Die Kredit-Rating-Agentur Kroll Bond Rating Agency gab letzte Woche bekannt, dass TGI Fridays nicht mehr Manager von TGIF Funding sei, nachdem man es versäumt habe, Dokumente innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens bei den Gläubigern einzureichen.