Honda und Nissan: Ein mögliches Bündnis im Visier

Japanische Automobilgrößen Honda und Nissan befinden sich möglicherweise auf einem unaufhaltsamen Kurs zur Fusion. Gerüchte über eine solche Allianz kursieren und könnten den beiden Konzernen eine gestärkte Konkurrenzfähigkeit im internationalen Markt gegen Schwergewichte wie Toyota bieten. Erste Gespräche zu dieser Mega-Fusion sind bereits im Gange, obwohl nichts Konkretes festgelegt ist, was den vertraulichen Diskussionsstand untermauert. Eine Option auf dem Tisch ist die Etablierung einer neuen Holdinggesellschaft, unter welcher die vereinten Geschäftsbereiche operieren könnten. Zudem steht im Raum, dass Mitsubishi Motors möglicherweise ebenfalls Teil dieses Zusammenschlusses werden könnte. Beide Unternehmen verzichteten auf eine eindeutige Bestätigung der Gespräche, betonten jedoch ihre fortgeführte Zusammenarbeit in Zukunftsprojekten. "Wir werden unsere Stakeholder zu gegebener Zeit über Neuigkeiten informieren", ließ Honda verlautbaren. Mit einem solchen Zusammenschluss würden sich in Japan zwei Hauptlagern im Automotive-Sektor herauskristallisieren: eines unter der Führung von Honda, Nissan und Mitsubishi und das andere unter der Dominanz von Toyota. Diese beiden Lager würden den Wettbewerb um wichtige Ressourcen und den globalen Markt prägen und verschärfen. Die Vorstöße zu einem Zusammenschluss gehen einher mit einer vorangegangenen Entscheidung der beiden Unternehmen, gemeinsam in den Bereichen Elektromobilität und Software zu agieren. Bereits zu Jahresbeginn sprach Honda-CEO Toshihiro Mibe die Möglichkeit einer engeren Kapitalverflechtung mit Nissan an. Hingegen haben sich beide Unternehmen zuletzt aus langfristigen Allianzen mit anderen Herstellern zurückgezogen: Nissan beschränkte die Zusammenarbeit mit Renault und Honda entfernte sich von General Motors. Ein Bericht der Nikkei hob zudem hervor, dass die Unternehmen planen, ein Memorandum of Understanding zu unterzeichnen, um gemeinsame Aktienbeteiligungen zu erörtern. Eine Fusion würde ihnen helfen, gegen verstärkte Konkurrenz im Bereich der Elektromobilität, etwa durch Tesla und diverse chinesische Hersteller, besser anzutreten. Die Nachricht über mögliche Fusionsgespräche ließ die American Depositary Receipts von Nissan um 12% und die von Honda um 0,9% steigen.