High Noon in der Modebranche: Ashley vs. Kamani
- Mike Ashley und Mahmoud Kamani sind in einem heftigen Streit um Vorstandsrollen bei Boohoo verwickelt.
- Der Konflikt betrifft verschiedene Unternehmensbeteiligungen und hat negative Auswirkungen auf die Frasers-Aktie.
Eulerpool News·
Mike Ashley ist bekannt für seine Hartnäckigkeit, und das Jahr 2023 war ein besonders ereignisreiches für den britischen Einzelhandelstycoon. Derzeit steht Ashley in einem heftigen Streit mit dem Online-Modehändler Boohoo, an dem seine Frasers Group 28 Prozent hält. Der Konflikt dreht sich um zwei begehrte Sitze im Vorstand und Vorwürfe des Missmanagements.
Noch Anfang des Jahres hatte Frasers eine Klage über 50 Millionen Euro gegen die Investmentbank Morgan Stanley fallen gelassen, die in Zusammenhang mit der Investition in Hugo Boss stand, an der Frasers 15,2 Prozent hält. Auch hier drängt Ashley auf einen Sitz im Vorstand.
Kurz darauf zog Frasers ein Übernahmeangebot für den Lederwarenhersteller Mulberry zurück, nachdem der Mehrheitsaktionär, die singapurische Familie Ong, deutlich machte, dass sie nicht verkaufen wolle.
Der jetzt anstehende Showdown zwischen Ashley und Mahmoud Kamani, dem Vizevorsitzenden und Mitgründer von Boohoo, könnte jedoch alles Bisherige übertreffen. Die Aktionärsversammlung von Boohoo wird über die Besetzung der Vorstandsrollen entscheiden, wobei Ashley und sein Geschäftspartner Mike Lennon im Fokus stehen. Frasers verlangt erfolglos Ashleys Ernennung zum Geschäftsführer, um Boohoo aus der Krise zu führen.
Frasers kritisiert Boohoo scharf für Wertzerstörung und einen umstrittenen Schuldenrefinanzierungsplan in Höhe von 222 Millionen Pfund, während Boohoo Frasers vorwirft, auf unlautere Weise Druck auszuüben.
Die Auseinandersetzung erhellt, dass beide Lager eigene Websites ins Leben gerufen haben, um Aktionäre zu erreichen. Ashleys Plattform stellt seine Erfolge in den Vordergrund, während Kamanis Seite die jüngste Unternehmenswende betont.
Währenddessen belastet der Streit über Boohoo die Frasers-Aktie, die seit Jahresbeginn 30 Prozent an Wert verloren hat. David Hughes von Shore Capital sieht die Beteiligungen als Ablenkung von der eigentlichen Stärke von Frasers' Kerngeschäft.
Mit Blick auf den bevorstehenden Showdown gibt es ein unausgesprochenes Einverständnis: In Liebe und Krieg ist alles erlaubt, und beide Seiten scheinen Gefallen an der verbalen Auseinandersetzung zu finden. Modern Financial Markets Data
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