Größere Software-Panne legt Infrastruktur weltweit lahm

  • Fehlerhaftes Software-Update von Crowdstrike verursacht weltweite Störungen.
  • Flüge gestrichen, Operationen abgesagt, technische Probleme in zahlreichen Branchen.

Eulerpool News·

Ein defektes Software-Update hat weltweit zu erheblichen Störungen geführt. Flughäfen mussten Flüge streichen, Krankenhäuser sagten Operationen ab und Fernsehsender hatten technische Probleme. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums erklärte, es gebe keine Hinweise auf einen Cyberangriff. Nach den Äußerungen der betroffenen Unternehmen ist die Ursache ein fehlerhaftes Update des IT-Sicherheitssystems "Falcon Sensor" von Crowdstrike. Die IT-Sicherheitsfirma bestätigte den Fehler und erklärte, dass er mittlerweile behoben sei. Kunden werden nun auf ein Download-Portal für ein neues Update verwiesen. In Deutschland musste der Flughafen Berlin am Freitagmorgen seinen Betrieb größtenteils einstellen. Mehrere Fluggesellschaften meldeten Einschränkungen. Eurowings strich am Mittag mehr als 50 Flüge innerhalb Deutschlands sowie von und nach Großbritannien, um die IT-Systeme zu entlasten. Auch KLM musste ihren Flugbetrieb vorübergehend fast vollständig einstellen. An zahlreichen Flughäfen kam es zu Problemen bei der Abfertigung, darunter in München, Hamburg, Köln und Stuttgart. International waren Flughäfen auf Mallorca und in Warschau betroffen. Auch Verwaltungen und Lebensmittelmärkte spürten die Auswirkungen. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sagte alle geplanten Operationen in Kiel und Lübeck ab. Kreis- und Stadtverwaltungen in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg meldeten Computerprobleme. Der Lebensmittelhändler Tegut schloss vorübergehend Filialen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums waren Betreiber kritischer Infrastruktur betroffen. Dazu zählen Energieversorger, Transport und Verkehr, öffentliche Verwaltungen, Krankenhäuser, Trinkwasser- und Abwassersysteme sowie die Telekommunikation. Der Software-Fehler betraf eine Aktualisierung für Windows-Computer. Microsoft meldete anschließend Probleme mit seinem Cloud-Service 365. Der Software-Konzern veröffentlichte eine Anleitung zur Rücksetzung der betroffenen Windows-Cloud-PCs auf den Zustand vor dem fehlerhaften Update. Crowdstrike betonte, dass es sich nicht um einen Cyberangriff oder Sicherheitsvorfall handele und dass das Problem nun behoben sei. Weltweit hatte die Panne gravierende Folgen: Australien berief eine Krisensitzung ein, Sky News zeigte vorübergehend nur ein Standbild und in Israel wurden Krankenhäuser betroffen. In Neuseeland konnten viele Geschäfte keine Kreditkartenzahlungen mehr abwickeln, laut „New Zealand Herald" wurde vielerorts auf „cash only” umgestellt. In den USA stoppte die Luftfahrtaufsicht FAA Flüge von Airlines wie United, American und Delta. Auch der europäische Billigflieger Ryanair meldete Probleme. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) teilte mit, dass die Vorfälle laufend bewertet und alle relevanten Stellen kontinuierlich informiert würden. Die Konzentration in der Software-Industrie führt dazu, dass Probleme einzelner Anbieter weitreichende Folgen haben, wie der Fall des Software-Dienstleisters Kaseya im Jahr 2021 zeigt, der die Schließung fast aller Filialen der Supermarkt-Kette Coop in Schweden zur Folge hatte.
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