Goldpreis 2024: Aufstieg und Herausforderungen im Fokus

Das Jahr 2024 verlief für den Goldpreis glänzend und brachte Anlegern einen erfreulichen Preisaufschlag von rund 30 Prozent. Die verhaltene Preisentwicklung der Vorjahre wurde durch die Aussicht auf sinkende Zinsen und geopolitische Spannungen abgelöst - ein Umfeld, das Anleger in das wertbeständige Gold trieb. Nach einem Höhepunkt von circa 2.790 Dollar je Feinunze Ende Oktober kam es jedoch zu einer Verschnaufpause. Die im November mit einem deutlichen Wahlsieg bestätigte Rückkehr von Donald Trump sorgte für eine Beruhigung der Märkte, da die Unsicherheit eines umstrittenen Ergebnisses wegfiel. Der stark aufgewertete US-Dollar trug ebenfalls dazu bei, die Nachfrage aus dem Ausland zu bremsen, da Gold in der Regel in Dollar gehandelt wird. In Hinblick auf den möglichen wirtschaftspolitischen Kurs der Trump-Regierung sehen Fachleute zunehmenden Inflationsdruck und erwarten mögliche Anpassungen der Zinspolitik durch die US-Notenbank. Auch Analysten wie Jerome Mäser von der VP Bank sind optimistisch, dass weitere Zinssenkungen den Goldpreis stützen könnten. Weitere Impulse könnten von der Europäischen Zentralbank kommen, die mit Herausforderungen durch eine langanhaltende Schwäche der deutschen Konjunktur konfrontiert ist. Ein optimistischerer Blick auf 2025 sieht Analysten der DZ Bank den Goldpreis bei 3.100 Dollar je Feinunze gegen Ende des Jahres. Das US-Investmenthaus Jefferies teilt diesen Optimismus, gestützt durch anhaltende Käufe von Zentralbanken aus Schwellenländern und generelle Marktunsicherheiten. Analysten wie Dominik Sperzel von Heraeus erachten Gold als sichere Anlage angesichts möglicher Handelskonflikte unter Trumps Präsidentschaft. Als Absicherung gegen geopolitische Risiken bleibt Gold ebenfalls gefragt. Die Union Bancaire Privée hat eine konstruktive Haltung gegenüber Gold und erwartet trotz moderater Erwartungen doch eine Bewegung in Richtung 2.800 Dollar. ETFs auf Gold zeigen nach einer Schwächephase Anzeichen der Erholung. Die Experten erkennen vor allem bei diesen Fonds weiterhin Potenzial, da die Bestände um über 20 Prozent unter ihren bisherigen Höchstständen liegen.