Gewichte-Giganten im Automarkt: In der Liga der Schwergewichte

Die Frage, welche Hersteller die schwersten Fahrzeuge auf dem deutschen Markt anbieten, lässt sich je nach Perspektive unterschiedlich beantworten. Marken wie Ineos und Cadillac stechen dabei besonders hervor. Auch Luxusmarken wie Rolls-Royce, Bentley und der Elektroautohersteller Fisker zählen zu den Schwergewichten. Eine Analyse der Neuzulassungen durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zeigt: Bei Leergewichten über zweieinhalb Tonnen wird schnell fündig – und das sogar ohne Wohnmobile und kleine Nutzfahrzeuge miteinzubeziehen. Leichte Modelle unter 1000 Kilogramm bleiben dagegen selten. Der Cadillac Escalade thront mit einem Leergewicht von 3472 Kilogramm an der Spitze der Liste. Auf Platz zwei folgt der Mercedes Maybach mit 3027 Kilogramm, dicht gefolgt vom Ineos Grenadier mit 3002 Kilogramm. Diese Fahrzeuge sind jedoch rar in Deutschland und kamen gemeinsam 2023 auf nur etwas mehr als 1000 Neuzulassungen. Setzt man die Grenze bei zweieinhalb Tonnen, offenbart sich ein breites Spektrum von Modellreihen – insgesamt zwei Dutzend aus den Segmenten SUV, Geländewagen und Oberklasse. Exakte Zahlen sind schwer festzustellen, da das KBA pro Modellreihe nur ein Durchschnittsgewicht angibt, welches je nach Motorisierung und Ausstattung variieren kann. Nur zwei Modellreihen blieben in der Statistik des KBA unter der 1000-Kilo-Marke: Der Mitsubishi Mirage mit 954 Kilogramm und der Suzuki Ignis mit 971 Kilogramm. Beide zusammen hatten rund ein Drittel weniger Neuzulassungen als die Fahrzeuge über zweieinhalb Tonnen. Bemerkenswert ist, dass 2013 noch 15 Modellreihen unter einer Tonne wogen. Für 2023 berichtet das KBA von einem durchschnittlichen Leergewicht von 1696 Kilogramm, wobei schwere Wohnmobile und Nutzfahrzeuge den Durchschnitt um etwa 50 Kilo anheben. 2013 lag das Durchschnittsgewicht noch bei 1475 Kilogramm, was eine deutliche Langfristveränderung darstellt. Mehrere Faktoren treiben diese Entwicklung an: Während kleine Autos für Hersteller weniger attraktiv sind, erfreuen sich schwerere SUVs und Geländewagen wachsender Beliebtheit. Diese Bauart bedingt höhere Gewichte durch Sicherheits- und Assistenzsysteme sowie Komfortausstattungen. Besonders stark schlagen jedoch Hybride und reine Elektrofahrzeuge zu Buche, deren Batterien erheblich Gewicht mitbringen. Elektroautos unter einer Tonne sucht man derweil vergeblich. Fortschritte im Leichtbau konnten den Gewichtszuwachs bislang nicht ausgleichen. Der Cadillac Escalade illustriert das: Trotz seines Benzinmotors liegt sein Verbrauch bei 13 Litern auf 100 Kilometer, was mehr als 300 Gramm CO2 pro Kilometer bedeutet – offizielle Messungen oft noch eher optimistisch. Manche Modelle über zweieinhalb Tonnen konsumieren gar bis zu drei Liter mehr. Leichte Benziner unter 1200 Kilogramm hingegen begnügen sich meist mit rund fünf Litern Verbrauch und einer CO2-Emission von etwas mehr als 100 Gramm pro Kilometer. Betrachtet man die Markenanführerschaft, erweist sich Ineos mit dem Modell Grenadier als schwerstes Kaliber (3002 Kilogramm). Rolls-Royce, Fisker und Bentley folgen mit durchschnittlich 2757, 2561 und 2509 Kilogramm. Diese Fahrzeuge sind jedoch selten. Volvo hingegen führt die Marken mit einem erheblichen Marktanteil an und bringt durchschnittlich 2139 Kilogramm auf die Waage. Dahinter rangiert Tesla mit 2015 Kilogramm, hauptsächlich den Batterien geschuldet, gefolgt von Mercedes (2011 Kilogramm). Porsche belegt mit 1988 Kilogramm Rang vier, da selbst der Leichtbau der Marke die Masse seiner Geländewagen und Limousinen nicht kompensieren kann. BMW, Ford und Audi liegen mit Durchschnittsgewichten von 1893, 1804 und 1772 Kilogramm ebenfalls über dem deutschlandweiten Durchschnitt. VW bleibt mit 1590 Kilogramm darunter, ebenso seine Töchter Skoda und Seat mit 1550 und 1525 Kilogramm. Opel erreicht 1444 Kilogramm. Leichtester Wettbewerber mit mindestens einem Prozent Marktanteil ist Dacia, mit einem Durchschnittsgewicht von 1268 Kilogramm.