Gewalt im Sahel: Erneuter Angriff in Niger fordert zahlreiche Opfer

In der westafrikanischen Nation Niger wurden bei einem bewaffneten Überfall mindestens 21 Zivilisten getötet. Die Attacke ereignete sich in der Nähe der Stadt Tera, unweit der Grenze zu Burkina Faso, und reiht sich in eine Reihe zunehmender Gewaltakte in der Sahelzone ein. Diese Region ist geprägt von militärischen Regimen, die westliche Kräfte vertrieben haben und sich stattdessen Russland und anderen Staaten zugewandt haben. Das Ziel der Angreifer war ein öffentlicher Bus, der die Strecke zwischen der Stadt Bankilare und Tera in der Region Tillaberi befuhr. Die nigrische Armee verurteilte die Tat in einer Stellungnahme als "abscheulich und unmenschlich". Im selben Atemzug berichtete die Armee von einem Anschlag auf ihre Einheiten am darauffolgenden Freitag, als ein Militärfahrzeug über eine improvisierte Bombe fuhr und ein Soldat sein Leben verlor. Insbesondere die Region Tillaberi ist betroffen von einer Eskalation der Gewalt zwischen dem Militär und lokalen bewaffneten Gruppen. Niger, zusammen mit den benachbarten Staaten Mali und Burkina Faso, bildet das Epizentrum des Sahel-Konflikts, der bereits Tausende von Menschenleben forderte und Millionen zur Flucht zwang. Diese Länder werden seit einer Serie von Putschen, die 2020 begann, von Militärregierungen geführt. Zwar haben die Machthaber mehr Sicherheit versprochen, doch die Lage bleibt angespannt und unsicher. Niger hatte ehemals eine bedeutende Rolle im Kampf der USA gegen Aufständische in der Sahelzone. Doch in diesem Jahr ordnete Niamey den Abzug der amerikanischen Truppen an, was Washington seiner militärischen Präsenz in der Region beraubte.