Geplatzte Übernahme: Tapestry und Capri auf getrennten Wegen

  • Die Übernahme von Tapestry und Capri scheitert nach einer richterlichen Entscheidung.
  • Capri könnte Marken verkaufen oder privatisieren; Aktienkurs bricht drastisch ein.

Eulerpool News·

Die 8,5 Milliarden Dollar schwere Übernahme, die Tapestry und Capri Holdings verband, erlebte ein unerwartetes Ende. Nachdem ein Bundesrichter in Manhattan vorläufig gegen die Fusion entschieden hat, zieht Tapestry weiter und fokussiert sich auf den Ausbau seiner florierenden Marke Coach. Experten spekulieren bereits über mögliche neue Akquisitionen. Für Capri gestaltet sich die Lage schwieriger. Analysten vermuten, dass das Unternehmen Marken veräußern oder sogar zum privaten Eigentum zurückkehren könnte, um sich neu zu sortieren. Nach hohen Ausgaben für gescheiterte Verhandlungen in Höhe von 25 Millionen Dollar und einem beispiellosen Einbruch des Aktienkurses bleibt das Unternehmen mit einem erheblichen Schaden zurück. Die Aktie fiel am Freitag um 48,9 Prozent, nach einem Erfolg der Federal Trade Commission in ihrem Kartellrechtsverfahren gegen die Übernahme. Capris finanzielle Performance seit Vertragsunterzeichnung im August 2023 bleibt hinter den Erwartungen zurück. Der Umsatz sank im ersten Quartal um 13,2 Prozent auf 1,07 Milliarden Dollar, während Michael Kors einen Rückgang um 14,2 Prozent auf 675 Millionen Dollar verzeichnete und das operative Ergebnis ein Minus von 8 Millionen Dollar aufwies. Trotz intensiver Bemühungen um eine Trendwende tut sich Michael Kors weiterhin schwer, an einstige Erfolge anzuknüpfen. Cedric Wilmotte von Michael Kors und John Idol von Capri gestehen ein, dass der Weg zurück zur Markenrelevanz holprig bleibt. Eine einstmals vielversprechende Fusion hat sich in eine teure und entmutigende Affäre gewandelt. Für beide Unternehmen wird es darum gehen, unter veränderten Vorzeichen die Zukunft zu gestalten.
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