Generative AI: Agenten als Zukunftspioniere im Softwaresektor

  • Namhafte Unternehmen setzen vermehrt auf AI-Agenten.
  • Die Monetarisierung der neuen Technologien bleibt unklar.

Eulerpool News·

Die Softwareindustrie ist in Aufbruchstimmung, denn namhafte Unternehmen setzen vermehrt auf die Integration von AI-Agenten in ihre Geschäftsprozesse. Nachdem Microsoft den Begriff "Copilot" populär gemacht hat, geht die Branche nun den nächsten Schritt. Microsoft, Salesforce und Workday haben ihre Ambitionen im Bereich der AI-Agenten kürzlich akzentuiert, und auch Oracle sowie ServiceNow nutzen das jährliche Treffen der Nutzergemeinschaften, um ihre Visionen zu präsentieren. Die neuen AI-Agenten, die oft als "agentische" Systeme bezeichnet werden, versprechen weit mehr als ihre Vorläufer. Während die ersten generativen AI-Chatbots vor allem im Informationsaustausch glänzten, können die aktuellen Agenten eigenständig Handlungen im Nutzerauftrag ausführen. Dies stellt einen bedeutenden technologischen Fortschritt sowie eine geschickte Marketingstrategie dar, um das Potenzial von generativer AI stärker zu monetarisieren. Gemäß Satya Nadella, CEO von Microsoft, entwickelt sich die Copilot-Software des Unternehmens zu einer "Enterprisesteuerungsschicht". Diese soll es den Angestellten ermöglichen, über eine Konversationsschnittstelle spezifische Aufgaben mit AI-Agenten auszuführen. Zunächst übernehmen die Agenten einfache Routineaufgaben, doch einige Unternehmen werben bereits mit der Möglichkeit, komplexere Tätigkeiten zu übernehmen oder gar komplette Arbeitsbereiche zu automatisieren. Jedoch bleibt die tatsächliche monetäre Ausbeute bislang gering. Jim Tierney von AllianceBernstein merkt an, dass die Softwarebranche immer noch in einer Phase des "zeigen, was möglich ist" verweilt, ohne klare Vorstellungen zur Monetarisierung. Mark Benioff von Salesforce kritisiert Microsofts AI-Strategie als irreführend und betont, dass Salesforce diese Technologien direkt in ihre Plattform integriert, ohne dass die Kunden eigene Modelle trainieren müssen. Die Fortschritte, die diese Systeme machen, könnten Unternehmen wie Apple und Microsoft in eine vorteilhafte Position bringen. Allerdings bestehen Vorbehalte: Barry Briggs, ehemaliger Chief Technology Officer bei Microsoft und derzeit Analyst bei Directions on Microsoft, äußert Skepsis und warnt vor der unvorhersehbaren Natur der Technologie. Nichtsdestotrotz haben Firmen wie Klarna, unter Leitung von CEO Sebastian Siemiatkowski, radikale Maßnahmen angekündigt, indem sie ihre Belegschaft durch den Einsatz von AI drastisch reduzieren wollen. Obwohl solche Schritte in der Branche als Ausreißer gelten, verdeutlichen sie das disruptive Potenzial, das generative AI in der Zukunft haben könnte. Experten wie Kevin Walkush von Jensen Investment Management sehen den aktuellen Einsatz als Vorarbeit für langfristige Produktivitätssteigerungen. Die momentanen AI-Agenten werden die Umsätze der Softwarefirmen zwar kaum beeinflussen, jedoch ist das langfristige Ziel klar: die Errichtung von "beachheads" und die langfristige Positionierung im Markt. Der Wandel hin zu agentenbasierten Systemen bringt auch neue Preisstrategien mit sich. Da die traditionelle Lizenzgebühr pro Nutzer bedroht ist, testen viele Softwareunternehmen nutzungsbasierte Preismodelle. So plant Salesforce beispielsweise, $2 pro Interaktion mit einem AI-Agenten zu berechnen. Byron Deeter von Bessemer Venture Partners merkt an, dass wie beim Übergang zur Cloud, diese neuen Preismodelle eine turbulente Phase für börsennotierte Softwarefirmen einleiten könnten.
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