Geheimoperationen im Nahen Osten: Verdeckte Aktionen und ihre Folgen

Israel hat in den letzten Jahren offenbar eine Reihe von geheimen Angriffen auf Gegner mit Verbindungen zu Iran durchgeführt und dabei hochinnovative Taktiken angewendet. Zu den jüngsten Ereignissen gehören die massiven Explosionen von Funkgeräten in Libanon, die Teil einer Serie von verdeckten Operationen gegen Israels Feinde im Ausland zu sein scheinen. Die Angriffe, darunter auch mehrere gegen das iranische Atomprogramm, haben Gegner Israels brüskiert und deutlich gemacht, dass Israel militärische Technologien in einer Weise einsetzen kann, die zeigt, dass es jederzeit und überall zuschlagen kann. Die Hisbollah, eine von Iran unterstützte Miliz, hat Israel für die jüngsten Angriffe verantwortlich gemacht. Dabei detonierten am Dienstag Sprengstoffe, die in Pagern versteckt waren, ferngesteuert, was mindestens 12 Menschen tötete und Tausende weitere verletzte. Eine zweite Welle von Explosionen am Mittwoch, die Walkie-Talkies betraf, forderte laut dem libanesischen Gesundheitsministerium mindestens neun weitere Todesopfer und über 300 Verletzte. Diese Ereignisse scheinen ein viel breiteres Zielgebiet zu haben als frühere Angriffe, die häufig Individuen ins Visier nahmen. Israel hat weder die Verantwortung für diese Woche aufgenommen, noch für viele andere ihm zugeschriebene Angriffe. Zu diesen zählen: Angriffe auf das iranische Atomprogramm: Eine Serie von Operationen, darunter Attentate und Sabotageakte gegen führende Köpfe des iranischen Atomprogramms. Dazu gehörten die Vergiftung eines Atomwissenschaftlers 2007 und die Tötung eines weiteren 2010 durch eine ferngesteuerte Bombe. Cyberkrieg und Nukleargeheimnisse: Ab 2006 starteten US-amerikanische und israelische Geheimdienstmitarbeiter ein geheimes Cyberkriegsprogramm gegen das iranische Atomprogramm. Der Stuxnet-Computerwurm befiel dabei etwa ein Fünftel der iranischen Nuklearzentrifugen. 2018 stahlen israelische Spione eine Vielzahl an Dokumenten über das iranische Atomprogramm aus einem Lagerhaus in Teheran. Nach dem 7. Oktober: Seit dem Hamas-geführten Angriff auf Israel am 7. Oktober hat Israel eine Reihe von Attentaten auf Kommandeure regionaler Proxystreitkräfte des Iran durchgeführt. Dazu gehören Angriffe auf Hamas und Hisbollah in Gaza, Syrien und Libanon. In April bombardierte Israel ein Gebäude des iranischen Botschaftskomplexes in Damaskus und tötete sieben Personen. Im Juli erfolgte die Ermordung eines hochrangigen Hisbollah-Anführers, Fuad Shukr, durch einen Luftangriff in Beirut. Diese Taten wurden als Vergeltung für Angriffe auf die von Israel kontrollierten Golanhöhen bezeichnet.