Gedämpfte Arbeitsmarktzahlen befeuern Zinsdebatte: Märkte zeigen Nervosität

  • Arbeitsmarktbericht enttäuscht Erwartungen.
  • Experten erwarten Zinssenkungen zur Stützung der Wirtschaft.

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Der jüngste Arbeitsmarktbericht enttäuschte die Erwartungen: Die Zahl der neuen Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft stieg lediglich um 114.000, während die Arbeitslosenquote auf 4,3% kletterte. Dies hat eine Debatte über den Zustand der Wirtschaft entfacht. Einige Experten sehen diese Zahlen als Anzeichen für eine deutliche Verlangsamung der Wirtschaft. Jeffrey Roach, Chefökonom bei LPL Financial, betont, dass dies eher auf eine Abschwächung als auf eine Rezession hinweise. Frühwarnzeichen deuten jedoch auf weitere Schwächen hin. Auf der anderen Seite verweisen einige Analysten darauf, dass die Zahlen immer noch eine solide Wirtschaft widerspiegeln. So stiegen die durchschnittlichen Stundenlöhne im Juli zwar weniger stark als im Juni, sind jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 3,6% gewachsen. Lara Castleton von Janus Henderson Investors warnt vor Überreaktionen. Der Bruttoinlandsprodukt (BIP) habe im zweiten Quartal um 2,8% annualisiert zugenommen, und die Inflationsrate laut dem bevorzugten Index der Fed lag im Juni bei 2,5%. Trotz dieser Zahlen besteht Einigkeit darüber, dass die Zentralbank auf ihrer Sitzung im September die Zinsen senken wird, vermutlich um 0.25 Prozentpunkte. Aktienmärkte reagierten am Freitag jedoch sensibel auf die enttäuschenden Jobdaten und verloren 2,4%. Seit ihrem Höchststand am 16. Juli haben die Märkte um 6,2% nachgegeben. Einige Experten erwarten, dass Zinssenkungen sowohl die Wirtschaft als auch die Aktienmärkte stützen werden. Doch wie Doug Kass von TheStreet Pro's Daily Diary betont, könnte der Markt zu risikofreudig sein, insbesondere angesichts hoher Anleiherenditen und einer Zentralbank, die weniger senkungsfreudig ist als viele glauben. Kass argumentiert, dass die US-Wirtschaft weitaus weniger zinsabhängig sei, als man annimmt. Sollte es zu Zinssenkungen kommen, sei eine schnelle Stabilisierung oder Verbesserung des Wirtschaftswachstums unwahrscheinlich. Zudem habe die Geschichte gezeigt, dass die Märkte nach den ersten Zinssenkungen der Fed häufig enttäuscht wurden. Zinssenkungen in der Vergangenheit, wie im Oktober 2007 oder im Jahr 2000, seien keine guten Kaufgelegenheiten gewesen, so Kass. Er warnt vor übertriebener Zuversicht in eine "Goldlöckchen"-Wirtschaft, die von Fed-Chef Jerome Powell propagiert wird. Seiner Meinung nach stehen Anleger vor einer enttäuschenden Phase in den nächsten sechs bis zwölf Monaten.
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