Ford korrigiert Jahresprognose nach unten: Ein Balancierakt zwischen Herausforderungen und Erfolg
- Ford senkt die Jahresprognose aufgrund hoher Garantiekosten und Lieferkettenunterbrechungen.
- Ford verzeichnete einen Umsatzanstieg, kämpft jedoch weiterhin mit Kostenproblemen.
Eulerpool News·
Ford Motor, der amerikanische Automobilriese aus Dearborn, sieht sich gezwungen, seine Jahresprognose am unteren Ende seines bisherigen Ausblicks anzusetzen. Grund dafür sind anhaltende Probleme mit hohen Garantiekosten und Unterbrechungen in der Lieferkette, die durch kürzliche Hurrikans verursacht wurden. Nach Unternehmensangaben werden die bereinigten Gewinne vor Zinsen und Steuern für dieses Jahr etwa 10 Milliarden US-Dollar betragen, was unter den anfänglich prognostizierten 12 Milliarden US-Dollar liegt. Analystenschätzungen beliefen sich auf 10,6 Milliarden US-Dollar.
Die revidierte Prognose zeigt die zunehmende Kluft zwischen Ford und seinen Konkurrenten wie General Motors und Tesla. Letztere konnte jüngst durch starke Quartalszahlen einen beachtlichen Kursgewinn verbuchen, wobei General Motors zum dritten Mal in diesem Jahr seine Gewinnprognose anhob. Der Finanzvorstand von Ford, John Lawler, betonte in einem Analystengespräch die Notwendigkeit, sich schneller zu bewegen und vor allem die Garantiekosten in den Griff zu bekommen, um besser mit den Wettbewerbern mithalten zu können.
Die Aktien von Ford fielen im vorbörslichen Handel um 6%, nachdem sie bereits seit Jahresbeginn um 7% gesunken waren. Zwar entsprach der Quartalsgewinn mit 49 Cent pro Aktie den Schätzungen der Analysten, doch die Ergebnisse waren laut Adam Crisafulli von Vital Knowledge "enttäuschend" im Vergleich zu den beeindruckenden Resultaten von GM und Tesla.
Im vergangenen Juli erlebte Ford einen Kursrückgang, nachdem hohe Garantiekosten die Prognosen unterboten hatten. CEO Jim Farley reagierte mit drastischen Maßnahmen, indem er die kurzfristigen Gewinne opferte, um durch verstärkte Qualitätskontrollen an neuen Modellen die Probleme zu beheben. Trotz eines Umsatzanstiegs von 5% auf 46,2 Milliarden US-Dollar bleibt die Kostenseite, insbesondere bei Reparaturen, eine Belastung. Lawler betonte, dass trotz leichter Verbesserungen die Garantiekosten noch nicht auf dem gewünschten Niveau seien.
Positiv hervorzuheben ist das erfolgreiche Geschäft mit Ford Pro, das vor Zinsen und Steuern 1,8 Milliarden US-Dollar einbrachte – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Absatz von F-Series-Pickups konnte um 4,2% auf nahezu 200.000 Fahrzeuge gesteigert werden, was besonders im Flottengeschäft Anklang fand.
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30. Okt. 2024