Fed vor erneuter Zinsentscheidung: Datenflut und interner Konsens

  • Die Fed plant eine zweite Zinsreduktion in Folge, trotz besserer Wirtschaftsdaten als erwartet.
  • Fast alle Fed-Vertreter unterstützen weitere Zinssenkungen, um die Stabilität zu bewahren.

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In den kommenden neun Tagen steht den Mitgliedern der US-Notenbank Federal Reserve ein ereignisreicher Entscheidungsprozess bevor. Im Fokus stehen dabei entscheidende Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten sowie die heiße Phase einer eng umstrittenen US-Präsidentschaftswahl. Doch trotz all dieser Faktoren scheint sich die Fed bereits weitgehend auf ihre nächste wahrscheinliche Maßnahme festgelegt zu haben: Eine zweite Zinsreduktion in Folge, um den US-Arbeitsmarkt zu stützen und die Wirtschaft vor einer Rezession zu schützen, während die Inflation weiterhin abkühlt. Im September senkte die Fed ihre Leitzinsen erstmals seit zwei Jahren um einen halben Prozentpunkt auf eine Spanne von 4,75% bis 5,00%. Dieser Schritt folgte auf Anzeichen einer Abschwächung des Arbeitsmarktes im Sommer. Seitdem fielen die Daten jedoch besser aus als erwartet. Sowohl der Konsum als auch die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze zeigten sich robust, während die Preisentwicklung leicht anzog. Der U.S. Economic Surprise Index von Citigroup erreichte ein Sechsmonatshoch. Dennoch hinterfragen die Fed-Vertreter die Entscheidung zur Zinssenkung nicht. Im Gegenteil: Fast alle, die sich seit der Entscheidung öffentlich äußerten, zeigten sich zufrieden mit der aktuellen Arbeitslosenquote von 4,1% und einer Inflation, die näher am Ziel von 2% liegt. Selbst die skeptischsten Mitglieder der Fed signalisierten Unterstützung für weitere Zinssenkungen, um diese Stabilität zu bewahren. Mary Daly, Präsidentin der Fed von San Francisco, betonte kürzlich: „Bisher habe ich keine Information gesehen, die gegen eine Fortsetzung unserer Zinssenkungen spricht.“ Sie fügte hinzu, dass die Geldpolitik für eine Wirtschaft mit nachlassender Inflation „sehr straff“ sei und betonte, „ich möchte nicht, dass sich der Arbeitsmarkt weiter abschwächt.“ Obwohl Daly und einige ihrer Kollegen die Möglichkeit einer Pause bei den Zinssenkungen bei einem kommenden Treffen ins Spiel brachten, hat bisher keiner für das Überspringen einer Entscheidung im November plädiert. Die Debatte bleibt spannend, auch wenn fast alle Fed-Politiker, die sich zur zukünftigen Politik äußerten, zusätzlichen Zinssenkungen gegenüber aufgeschlossen sind. Die kürzlich aktualisierten Projektionen zeigen, dass sie davon ausgehen, dass die Zinssätze mindestens um einen weiteren Prozentpunkt gesenkt werden müssen, bevor das langfristige „neutrale“ Niveau erreicht wird. Ein Großteil glaubt sogar, dass noch Raum für eine Senkung um zwei volle Prozentpunkte besteht.
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