Fed und Trump: Ein Spannungsfeld mit Potenzial für Kurskorrekturen

  • Die Fed zeigt sich besorgt über die wirtschaftspolitischen Vorschläge von Trump, was die Inflationsprognosen beeinflussen könnte.
  • Es werden weniger Zinssenkungen erwartet, da die Fed mögliche Maßnahmen der neuen Regierung in Betracht zieht.

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Die Federal Reserve kann sich nicht länger der Überlegung entziehen, welche wirtschaftspolitischen Maßnahmen unter der Präsidentschaft von Donald Trump zu erwarten sind. Dies könnte in der Konsequenz weniger Zinssenkungen als bisher vorgesehen mit sich bringen. Die neuesten Konjunkturprognosen der Fed sowie die Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell haben den Aktienmarkt verunsichert und einen deutlichen Ausverkauf ausgelöst. Ein zentrales Ergebnis ist die Besorgnis über die politischen Vorschläge des designierten Präsidenten. Dies könnte eine kontroverse und destabiliserende Beziehung zwischen der Regierung und der Zentralbank einläuten. Bisher hatte Powell öffentlich betont, dass die Unsicherheit darüber, welche präsidialen Maßnahmen verfolgt werden und welche Auswirkungen sie haben, zu groß sei, um sie in die Zinsentscheidungen einzubeziehen. Doch es gab mehrere Anzeichen dafür, dass sich dieser Standpunkt ändert. Ein erster Hinweis war die Veröffentlichung der neuesten Wirtschaftsprognosen der Fed. Darin wird erwartet, dass die Inflationsrate, gemessen am Preisindex für persönliche Konsumausgaben, im nächsten Jahr auf 2,5 % ansteigen wird, ein Plus von 0,3 % gegenüber der Septemberprognose. Zugleich sind für 2025 nur noch zwei statt vier Zinssenkungen geplant. Mehr Fed-Vertreter signalisierten auch eine größere Unsicherheit bei der Kern-Inflation. Omair Sharif von Inflation Insights merkte an, dass die Reduzierung der Zinssenkungen für 2025 nur schwer zu rechtfertigen sei, es sei denn, die Fed berücksichtige ausdrücklich potenzielle Inflationstreiber durch die kommende Regierung. „Es sieht für mich so aus, als ob sie nächste Jahr mit Zöllen rechnen“, schrieb Sharif. Neben Zöllen könnten auch Steuersenkungen und Einwanderungsbeschränkungen auf Trumps Agenda stehen. Der Umfang und der Zeitpunkt dieser Maßnahmen sind noch unklar, doch es wird sicherlich von allem etwas geben. Einige Maßnahmen könnten die Wirtschaft stimulieren, während andere das Wachstum bremsen würden. Dennoch würden alle wahrscheinlich die Preise in die Höhe treiben. Es ist kaum verwunderlich, dass die Fed-Verantwortlichen dies im Blick haben. Würden sie abwarten, bis diese politischen Maßnahmen klar und unmittelbar bevorstehen, und weiterhin die Zinsen senken, bestünde die Gefahr, den Anschluss zu verlieren und eine unkontrollierte Inflation in Kauf zu nehmen.
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