Fed-Sitzung: Zinssenkung sorgt für Spannungen im Markt

  • Federal Reserve steht vor Zinssenkung, Spekulationen über Ausmaß wachsen.
  • Schwache Wirtschaftsdaten aus China und politische Unruhen belasten Märkte.

Eulerpool News·

Nach einer außergewöhnlichen 30-monatigen Geldpolitik, die darauf abzielte, die Inflation nach der Pandemie zu bekämpfen, steht die Federal Reserve kurz davor, in dieser Woche die Zinsen zu senken. Die zentrale Frage ist nun, wie stark diese Senkung ausfallen wird. Am Wochenende haben schwache industrielle und Einzelhandelsdaten aus China sowie ein erneuter vereitelter Attentatsversuch auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump für Unruhe gesorgt. Dennoch konzentrieren sich die Investoren auf die wachsenden Spekulationen, dass die Fed am Mittwoch die Zinsen um 50 Basispunkte senken wird, anstatt der bisher erwarteten 25 Basispunkte. Diese Annahme wird durch Presseberichte der vergangenen Woche gestützt, auch wenn die Fed-Beamten sich traditionell vorsitzungsgemäß ruhig verhalten. Am Montagmorgen blieben die Weltmärkte relativ ruhig, hauptsächlich weil japanische und chinesische Märkte wegen Feiertagen geschlossen waren. Doch die positive Stimmung der letzten Woche, die die Wall Street-Benchmarks fast auf Rekordniveau zurückgeführt hatte, setzt sich fort. Die Terminkontrakte auf Aktienindizes stiegen, wobei der Russell 2000 für kleine Unternehmen die Führung übernahm. Die Fed-Futures preisen nun eine Zinssenkung um etwa 40 Basispunkte am Mittwoch ein, wobei die Wahrscheinlichkeit einer Senkung um 50 Basispunkte mehr als 60% beträgt. Signifikant ist auch die Annahme, dass die Zinsen bis Jahresende um insgesamt 120 Basispunkte gesenkt werden. Mit den Renditen kurzlaufender US-Staatsanleihen auf dem Niveau von 2022 hat der Dollar einiges an Wert verloren. Die zweijährigen Staatsanleihen fielen erstmals seit zwei Jahren unter 3,55%, und die Zinskurve zwischen zwei- und zehnjährigen Anleihen erreichte mit einer Differenz von fast 9 Basispunkten ihren positivsten Wert seit Juni 2022. Der Dollar-Index (DXY) fiel stark und näherte sich erneut den Jahrestiefstständen. Der MSCI-Index für Schwellenländerwährungen stieg um nahezu 0,25% auf ein Rekordhoch. Besonders angesagt waren relative Zinsspekulationen. Der japanische Yen erstarkte, da die Bank of Japan weiterhin höhere Zinssätze in Aussicht stellt. Auch das britische Pfund legte zu, da von der Bank of England keine weiteren Zinssenkungen erwartet werden, zum Teil wegen des bevorstehenden ersten Haushaltsplans der neuen britischen Labour-Regierung. SCHWÄCHE IN CHINA Die Reaktion der Märkte auf die schwachen Wirtschaftsdaten aus China vom Wochenende war schwer einzuschätzen, da die Festlandmärkte am Montag geschlossen blieben. Chinas Industrieproduktion wuchs im August am langsamsten seit fünf Monaten, und auch der Einzelhandelsumsatz und die Preise für Neubauten fielen – was den Ruf nach einer aggressiven staatlichen Stimulierung verstärkte, die bisher ausblieb. Am alarmierendsten ist die anhaltende Immobilienkrise, mit einem Rückgang der Neubaupreise im August, der der schnellste seit mehr als neun Jahren war. Lediglich in zwei von 70 untersuchten Städten stiegen die Preise sowohl monatlich als auch jährlich. Der Hang Seng Index in Hongkong legte am Montag dennoch zu, und der Offshore-Yuan erstarkte gegenüber einem generell schwächeren Dollar. In der Politik hat die US-Präsidentschaftswahl eine neue Wendung genommen, nachdem der Secret Service einen weiteren mutmaßlichen Attentatsversuch auf Trump vereitelt hat. Trump liegt in den Wettmärkten seit der TV-Debatte der vergangenen Woche hinter der demokratischen Kandidatin Kamala Harris zurück, die weiterhin als Favoritin für die Präsidentschaftswahl im November gilt. In Europa waren die Aktienmärkte kaum verändert. In den Unternehmensnews sprang die Aktie des französischen Unternehmens Rexel um 12,6%, nachdem die in Paris notierte Gruppe ein Übernahmeangebot in Höhe von 9,4 Milliarden US-Dollar vom von Brad Jacobs geführten QXO abgelehnt hat. Wichtige Ereignisse, die den US-Märkten am Montag weitere Impulse geben könnten: * New York Fed September-Produktionserhebung * Rede von Philip Lane, Chefökonom der Europäischen Zentralbank * US-Schatzamt verkauft 3- und 6-Monats-Anleihen
Eulerpool Data & Analytics

Modern Financial Markets Data
Better  · Faster  · Cheaper

The highest-quality data scrubbed, verified and continually updated.

  • 10m securities worldwide: equities, ETFs, bonds
  • 100 % realtime data: 100k+ updates/day
  • Full 50-year history and 10-year estimates
  • World's leading ESG data w/ 50 billion stats
  • Europe's #1 news agency w/ 10.000+ sources

Get in touch

Save up to 68 % compared to legacy data vendors