Europas Leitindizes unter Druck: Schwaches US-Börsenumfeld trübt Stimmung

  • Europäische Aktienmärkte geben Gewinne nach schwachen US-Börsen wieder ab.
  • Einzelwerte wie Philips und Heineken sorgten für größere Bewegungen an den Märkten.

Eulerpool News·

Europäische Aktienmärkte standen am Montag unter dem Eindruck schwächelnder US-Börsen und gaben ihre frühen Gewinne wieder ab. Der EuroStoxx 50, das Flaggschiff der Eurozone, verzeichnete einen Rückgang von 0,97 Prozent auf 4.815,39 Punkte. Ähnlich düster sah es an der Pariser Börse aus, während der Schweizer SMI um 0,22 Prozent auf 12.214,90 Punkte nachgab. Im Vereinigten Königreich kletterte der FTSE 100 leicht um 0,08 Prozent auf 8.292,35 Punkte. An den US-Börsen divergierten die Entwicklungen am Montag. Während die Nasdaq bis zum europäischen Börsenschluss ihre Gewinne abgab, zeigte sich der Dow Jones Industrial leicht im Minus. Noch am Freitag hatten die Hoffnungen auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed, bedingt durch positive Inflationsdaten, für deutliche Kursgewinne gesorgt. Auf Branchenebene gehörten Immobilienaktien europaweit zu den Favoriten, während Autowerte in der Gunst der Anleger am unteren Ende rangierten. Unter den Einzelwerten sorgte der Medizintechnikkonzern Philips für Schlagzeilen. Die Aktie kletterte in Amsterdam um fast 15 Prozent, nach positiven Geschäftszahlen für das zweite Quartal – dem ersten Anstieg seit acht Quartalen. Philips hatte in der Vergangenheit mit kostspieligen Klagen wegen defekter Beatmungsgeräte zu kämpfen. Goldman Sachs lobte nun den "soliden Auftragseingang". Auf der anderen Seite büßten Aktien von Reckitt in London nahezu neun Prozent ein. Ein US-Gerichtsurteil gegen Abbott Laboratories im Zusammenhang mit Babynahrung schürte Sorgen unter Investoren, was eine mögliche negative Signalwirkung für Reckitt zur Folge hatte. Enttäuschend verlief der Tag auch für Heineken, dessen Aktien um über zehn Prozent nachgaben. Der Brauereikonzern schrieb eine Wertminderung von 874 Millionen Euro auf seine Beteiligung an China Resources Beer ab. Dies wurde mit Bedenken über die Biernachfrage in China begründet. Aktien von Carlsberg fielen im Sog um etwas mehr als vier Prozent, während AB Inbev im EuroStoxx knapp zwei Prozent verloren. Dagegen blieben die Aktien von Roche stabil, trotz neuer Pläne zur Beschleunigung der Entwicklung von Medikamenten gegen Diabetes und Fettleibigkeit. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Schinecker kündigte an, dass die ersten Medikamente gegen Fettleibigkeit möglicherweise bereits 2028 auf den Markt kommen könnten. Die Roche-Papiere gaben moderat nach. Positiv stachen die Aktien von Sandoz hervor, die um fast vier Prozent zulegten. Der Generika-Spezialist profitierte von Optimismus hinsichtlich des anstehenden Halbjahresberichts und einer Kaufempfehlung der britischen Bank Barclays. Analystin Emily Field hob die günstige Preisgestaltung und die Ausweitung der Gewinnspanne als unterstützende Faktoren hervor.
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