Europas Gewerbeimmobilienmarkt erlebt eine historische Flaute

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Der europäische Markt für Gewerbeimmobilien sieht sich zu Beginn des Jahres 2024 mit den niedrigsten Umsatzvolumina seit 13 Jahren konfrontiert. Angesichts der schwindenden Hoffnung auf baldige Zinssenkungen bleibt der Abschwung am Immobilienmarkt bestehen. Mit einem Transaktionsvolumen von 34,5 Milliarden Euro im ersten Quartal liegt der Umsatz um 26 Prozent niedriger als in dem bereits schwachen Vorjahreszeitraum. Dies markiert das siebte Quartal in Folge mit rückläufigen Transaktionszahlen. Insbesondere der Handel mit Bürogebäuden verzeichnete die niedrigste Wechselrate, die je aufgezeichnet wurde. Der Markt für Gewerbeimmobilien musste sich einer harten Anpassung an deutlich höhere Zinsen stellen - eine Entwicklung, die sowohl Immobilienwerte beeinträchtigte als auch die Finanzierungskosten in einem stark verschuldeten Markt erhöhte. Die aus MSCI-Daten hervorgehenden Einblicke in den Markt bleiben ernüchternd. 'Die Hoffnungen, dass nach einem sehr langsamen Jahr 2023 die Investitionen in europäische Immobilien im ersten Quartal 2024 anziehen würden, wurden nicht erfüllt', erläutert Tom Leahy, Leiter des Bereichs EMEA Real Assets Research bei MSCI. Neue Daten aus den USA unterstreichen diesen Trend mit einem 16-prozentigen Rückgang des Dealvolumens im Vergleich zum Vorjahr. Werte von Büroimmobilien in Europa sanken laut Green Street Research durchschnittlich um 37 Prozent vom Höhepunkt im Jahr 2022, während Wohn- und Industrieimmobilienpreise um etwa ein Fünftel zurückgingen. Obwohl Schulden einige Eigentümer zu Verkäufen zwangen, scheuen viele davor zurück, Verluste zu realisieren, in der Hoffnung, dass der Markt seinen Tiefpunkt erreicht haben könnte. Freilich bestimmten zuletzt hochvermögen Seinvestoren ohne Kreditbedarf das Marktbild – allerdings beschränkt auf kleinere Transaktionen. London erweist sich als Spitzenreiter für Investments, trotz fallender Transaktionsvolumina. Eine schnelle Preiskorrektur in Großbritannien im Vergleich zu anderen Ländern Europas ermutigt Käufer, Jagd auf Schnäppchen zu machen. Trotz des Zusammenbruchs zweier bedeutender Büroverkäufe – dem 240 Millionen Pfund schweren Verkauf von 20 Old Bailey und einem 110 Millionen Pfund-Deal für 5 Churchill Place – bleibt der Markt zuversichtlich, dass optimistische Verkäufer auf bessere Preise nach einer Senkung der Kreditkosten durch die Bank of England hoffen dürfen. Nick Braybrook von Knight Frank äußert sich zuversichtlich hinsichtlich einer Belebung: Es sei statistisch zwar ein schwaches erstes Quartal gewesen, aber die realen Marktbewegungen würden ein anderes Bild zeigen. Private-Equity-Gruppen zögen in den Markt ein, was in den kommenden sechs Monaten zu einer Zunahme von Geschäften führen dürfte. Während viele Marktsegmente noch nicht ausreichend neu positioniert sind, um größeres Käuferinteresse zu wecken, sieht sich der Hotelmarkt dank einer Reisewelle nach der Pandemie einem Anstieg der Transaktionen gegenüber.
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